Autor: Redaktion
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Einge­wach­se­ne Nägel werden fachsprach­lich als Unguis incar­na­tus oder Onycho­cryp­to­sis bezeich­net und kommen häufig am großen Zeh vor, wenn der Nagel falsch geschnit­ten wurde.

Dabei wächst die Kante des Nagels seitlich in die Haut und verletzt diese, sodass es zu Entzün­dun­gen kommen kann.

Wie sieht ein einge­wach­se­ner Nagel aus?

Ein einge­wach­se­ner Nagel lässt sich in folgen­de drei Stadi­en unterteilen:

Stadien eingewachsener Nägel

Stadi­um 1

Der Nagel ist seitlich in die Haut einge­wach­sen und verur­sacht Schmer­zen. Die Stelle ist entzündet.

Stadi­um 2

Es bildet sich nässen­des und eitern­des Granu­la­ti­ons­ge­we­be. Die Entzün­dung ist fortgeschritten.

Stadi­um 3

Das eitri­ge Granu­la­ti­ons­ge­we­be wächst über den Nagel und führt zu einer chroni­schen Entzündung.

Eingewachsene Nägel im dritten Stadium

Wie entsteht ein einge­wach­se­ner Nagel?

Kurz geschnit­te­ne oder an den Ecken abgerun­de­te Fußnä­gel können dazu führen, dass der Nagel in die Haut wächst.

Begüns­tigt werden einge­wach­se­ne Nägel am Fuß auch durch erblich beding­te Nagel­wuchs­for­men (sogenann­te Rollnä­gel), zu enge Schuhe oder eine starke Schweiß­bil­dung.

Ebenso können Überge­wicht und Krank­hei­ten, die zu Wasser­ein­la­ge­run­gen in den Füßen führen, mögli­che Ursachen dafür sein.

Wie kann man einge­wach­se­ne Nägel vorbeugen?

Um einge­wach­se­ne Nägel zu vermei­den, ist die richti­ge Fußpfle­ge das A und O. Beim Nägel schnei­den sollten die Ecken nicht abgerun­det werden.

Statt­des­sen empfiehlt es sich sie gerade zu schnei­den und lang genug zu lassen, damit die Nagel­e­cken frei auf dem seitli­chen Hautrand liegen können.

Nägel richtig schneiden

So besteht keine Gefahr, dass diese in die Haut eindringen.

Das richti­ge Schuhwerk

Schuhe müssen genug Platz für die Zehen haben. Atmungs­ak­ti­ve oder offene Schuhe wirken einer starken Schweiß­bil­dung entgegen.

Was kann man bei einem einge­wach­se­nen Nagel tun?

Je nach Schwe­re­grad der Entzün­dung, unter­schei­det man zwischen zwei Haupt­the­ra­pie­for­men:

Konser­va­ti­ve Behandlung

Bei einem leich­ten Fall lässt sich der einge­wach­se­ne Nagel mit Hausmit­teln selbst behandeln.

Dafür wird die betrof­fe­ne Stelle zunächst in einem Fußbad mit beispiels­wei­se Kernsei­fe, Kamil­le oder Betai­so­do­na für zehn bis 20 Minuten einge­weicht und anschlie­ßend abgetrocknet.

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Fußbad vor einer podologischen Behandlung

Die Haut sollte sich gut vom Nagel­rand zurück­schie­ben lassen. Auf die wunde Hautstel­le kann nun eine entzün­dungs­hem­men­de Salbe (mit Policre­su­len), Gel oder eine Tinktur aufge­tra­gen werden.

Das Mittel beugt Infek­tio­nen vor und beruhigt zudem die gereiz­te Haut.

Druck­ver­mei­dung

Wichtig ist, Druck auf der betrof­fe­nen Stelle, beson­ders durch Nachbar­ze­hen, zu vermei­den. Sollte dies der Fall sein, kann ein Schaum­stoff- oder Silikon-Keil in den Zehen­zwi­schen­raum geklemmt werden, welcher mithil­fe einer Mullbin­de fixiert wird.

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Folgen­de Hilfs­mit­tel können den Nagel­rand von der Haut absprei­zen, sodass der Nagel wieder frei wachsen kann:

Mögli­che Hilfsmittel

  • Kunst­stoff­schie­nen: Diese werden über den Nagel­rand gescho­ben, um so den nötigen Abstand zwischen Nagel und Haut zu schaffen.
  • Nagel­span­gen (auch Orthony­xie­span­ge): Nagel­span­gen werden entwe­der auf den Zehen­na­gel geklebt oder hinter einen/beide seitli­chen Nagel­rän­der einge­hakt. Dadurch hebt sich der Nagel etwas ab und kann problem­los herauswachsen.
  • Zugver­bän­de aus Pflas­ter: Mit den Verbän­den wird die entzün­de­te Haut vom Nagel­rand weggezogen.
  • Tampo­na­den: Zwischen Nagel und Haut wird ein steri­ler Kompres­sen-Strei­fen gelegt.

Um den Erfolg dieser Maßnah­men zu garan­tie­ren, ist es empfeh­lens­wert sich an einen Podolo­gen zu wenden.

Vorsicht!

Bei Kindern und Babys ist von einer Selbst­be­hand­lung abzura­ten. Suchen Sie am besten baldmög­lichst einen Podolo­gen auf, da sich Entzün­dun­gen schnell ausbrei­ten können.

Opera­ti­ve Behandlung

Wenn die Entzün­dung nicht abschwillt und sich statt­des­sen auf das Gewebe ausbrei­tet oder sogar eitert, kann ein chirur­gi­scher Eingriff durch einen Podolo­gen notwen­dig sein. Unter­schie­den wird zwischen kleinen und großen Eingriffen.

Kleine Eingrif­fe

Kleine­re Opera­tio­nen sind eine Nagel­wall- oder Keilresektion:

  • Bei einer Keilre­sek­ti­on wird ledig­lich der einge­wach­se­ne Nagel­rand entfernt.
  • Eine Nagel­wall-Resek­ti­on beinhal­tet das Entfer­nen des entzün­de­ten Gewebes am seitli­chen Rand des Nagels.

Bei größe­ren Eingrif­fen werden der betrof­fe­ne Nagel­be­reich und das entzün­de­te Gewebe bis zur Nagel­wur­zel entfernt.

Drittel-Resek­ti­on

Das häufigs­te Verfah­ren ist die Drittel-Resek­ti­on. Hierbei wird ein Drittel der einge­wach­se­nen Stelle samt entzün­de­tem Gewebe herausgeschnitten.

Anschlie­ßend näht der Podolo­ge den restli­chen Nagel mit der umlie­gen­den Haut zusam­men. Nach etwa zehn Tagen sollten die Fäden gezogen werden.

Bei einer sehr starken Entzün­dung kann es sinnvoll sein, die Wunde im geöff­ne­ten Zustand heilen zu lassen. In solchen Fällen sind in den ersten Wochen Kontrol­len und Verbands­wech­sel beim Podolo­gen notwendig.

Ist der Nagel an beiden Seiten einge­wach­sen, muss er teilwei­se komplett entfernt werden.

Für die Behand­lung ist eine örtli­che Betäu­bung ausrei­chend; manch­mal wird zusätz­lich auch ein Beruhi­gungs­mit­tel verabreicht.

Was tun, wenn der Nagel erneut einwächst?

Um zu verhin­dern, dass der Nagel nochmal einwächst, wird der entspre­chen­de Teil der Nagel­ma­trix ausge­kratzt oder herausgeschnitten.

Diese ist nämlich für das Nachwach­sen verantwortlich.

Ätzen­de Flüssig­kei­ten wie Natron­lau­ge oder Phenol können den betrof­fe­nen Teil der Matrix auch veröden.

Mit einem Laser oder einer Elektro­kau­te­ri­sa­ti­on besteht alter­na­tiv die Möglich­keit die Matrix mittels Hitze zu verdamp­fen.

Wie lange dauert die Heilung?

Grund­sätz­lich braucht es mehre­re Monate (9−18 Monate) bis der Nagel vollstän­dig aus der entzün­de­ten Stelle gewach­sen ist.

Damit dieser auch richtig verheilt, muss auf die richti­ge Schnei­de­tech­nik (gerade und nicht zu kurz geschnit­ten) geach­tet und eine Druck­aus­übung vermie­den werden.

Unser Fazit

Einge­wach­se­ne Nägel sind nicht nur störend, sondern können auch Schmer­zen und Entzün­dun­gen hervorrufen.

Oftmals lässt sich die betrof­fe­ne Stelle selbst­stän­dig und konser­va­tiv behandeln.

Wird die Entzün­dung jedoch nicht gerin­ger, ist es ratsam sich von einem Podolo­gen beraten zu lassen, der gegebe­nen­falls opera­ti­ve Maßnah­men einlei­ten kann.

Nach einer erfolg­rei­chen Behand­lung sind mehre­re Monate nötig bis der Nagel aus der Entzün­dung heraus­ge­wach­sen ist.

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