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Das Wichtigs­te in Kürze:

  • Geneti­sche Dispo­si­ti­on erklärt die erbli­che Veran­la­gung zu bestimm­ten Krank­hei­ten und Beschwer­den. Sie ist Teil der DNA und beein­flusst sowohl physi­sche als auch psychi­sche Merkmale.
  • Geneti­sche Prädis­po­si­ti­on kann durch moder­ne Tests, wie den PCR-Test, nachge­wie­sen werden, um beispiels­wei­se Erbkrank­hei­ten frühzei­tig zu erkennen.
  • Äußere Einflüs­se wie Lebens­stil und Umwelt spielen eine entschei­den­de Rolle bei der Entste­hung von Krank­hei­ten, auch bei geneti­scher Veran­la­gung. Eine Krank­heit muss nicht immer ausbre­chen, auch wenn eine geneti­sche Prädis­po­si­ti­on besteht.

Unter geneti­scher Dispo­si­ti­on versteht man eine erhöh­te Veran­la­gung für bestimm­te Erkran­kun­gen oder körper­li­che Beschwerden.

Die Entschlüs­se­lung der mensch­li­chen DNA im Jahr 1953 war ein großer Schritt für viele Wissen­schaf­ten und schuf insbe­son­de­re in der Medizin völlig neue Perspek­ti­ven.

Medizi­ni­sche Forschung

Ein Teil der medizi­ni­schen bzw. klini­schen Forschung befasst sich mit der Ergrün­dung von intrin­si­schen und extrin­si­schen Fakto­ren die dazu beitra­gen, dass bestimm­te Krank­hei­ten ausbrechen.

Anders gesagt: Ziel ist es heraus­zu­fin­den, ob Erkran­kun­gen durch äußere oder innere Umstän­de entstehen.

Mittler­wei­le ist die Antwort eindeu­tig — es handelt sich häufig um eine Kombi­na­ti­on aus beidem!

Präven­ti­on von Krankheiten

Die Hoffnung, dass in Zukunft eine effek­ti­ve Präven­ti­on möglich sein wird, teilen Forscher und Betrof­fe­ne von genetisch beding­ten Erkran­kun­gen gleichermaßen.

Umso mehr der vielfäl­ti­gen Fakto­ren, die zum Ausbruch einer Krank­heit führen identi­fi­ziert werden, desto höher stehen die Chancen recht­zei­tig eingrei­fen zu können.

Geneti­sche Prädis­po­si­ti­on vs. äußere Einflüsse

Die Bezeich­nun­gen geneti­sche Dispo­si­ti­on und geneti­sche Prädis­po­si­ti­on werden synonym benutzt.

Sie entstam­men dem latei­ni­schen Wort „dispo­si­tio“, welches sich als „Eintei­lung“ oder „Ordnung“ überset­zen lässt.

Ist die Rede von einer geneti­schen Prädis­po­si­ti­on, geht es also um den Aufbau unserer Erban­la­gen (DNA).

Die DNA jedes Menschen ist einzig­ar­tig und entsteht aus einer vielschich­ti­gen Kombi­na­ti­on der elter­li­chen Gene.

Aus diesem Grund hat jeder verschie­de­ne geneti­sche Dispo­si­tio­nen, mit denen er bereits zur Welt kommt.

Abgren­zun­gen des Begriffs

Die Defini­ti­on von geneti­scher Dispo­si­ti­on schließt sowohl physi­sche, als auch psychi­sche Beschwer­den ein.

Besteht dagegen eine Veran­la­gung für Erkran­kun­gen eines bestimm­ten Organ­sys­tems, spricht man in der Medizin von einer Diathese.

Häufen sich spezi­fi­sche Beschwer­den in einer Familie, kann eine Erbgut­ana­ly­se durch­ge­führt werden, denn viele geneti­sche Anoma­lien sind nicht von außen erkennbar.

Die Analy­se erfolgt unter Zuhil­fe­nah­me eines PCR-Tests (engl. Polyme­ra­se Chain Reaction), bei dem ein bestimm­ter DNA-Strang in mehre­ren Zyklen vermehrt wird, um anschlie­ßend Mutatio­nen aufzuspüren.

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Dank dieser komple­xen Metho­de können bereits zahlrei­che Erbkrank­hei­ten zuver­läs­sig nachge­wie­sen werden.

Ob und wie hoch die Wahrschein­lich­keit ist, eine Erkran­kung zu verer­ben, ist Forschungs­ge­gen­stand der Genetik.

Analyse bestimmter DNA-Stränge

Bild #1: Analy­se bestimm­ter DNA-Stränge

Genetisch beding­te Krank­hei­ten und ihre Auslöser

Für Leiden, denen eine geneti­sche Dispo­si­ti­on zu Grunde liegt, gibt es viele Beispie­le.

Dazu zählen:

  • Verschie­de­ne Krebs­ar­ten
  • Aller­gien
  • Autoim­mu­ne Erkrankungen

Eine häufi­ge autoim­mu­ne Erkran­kung, bei der geneti­sche Ursachen nachge­wie­sen wurden ist Zölia­kie, deren Betrof­fe­ne bestimm­te Merkma­le in der DNA teilen, die auf eine Dispo­si­ti­on deuten.

Zölia­kie ist allge­mein auch als Gluten­un­ver­träg­lich­keit bekannt und tritt häufig schon im Kindes­al­ter auf.

Es gibt Forschungs­er­geb­nis­se, die darauf hinwei­sen, dass sehr viele Menschen eine entspre­chen­de Veran­la­gung in sich tragen.

Die genau­en Ursachen dafür, ob und warum sich eine Gluten­un­ver­träg­lich­keit letzt­end­lich entwi­ckelt, sind nicht eindeu­tig geklärt.

Folglich wird nicht jeder, der eine bestimm­te geneti­sche Prädis­po­si­ti­on in sich trägt, im Laufe seines Lebens automa­tisch krank!

Äußere Einflüs­se, wie die Lebens­ge­wohn­hei­ten und die Umwelt in der man lebt, tragen maßgeb­lich dazu bei, ob eine Erkran­kung ausbricht oder nicht.

Bei Krank­heits­bil­dern, die sich nicht eindeu­tig auf organi­sche Ursachen zurück­füh­ren lassen, bedarf es einer diffe­ren­zier­ten Betrach­tungs­wei­se.

So wird die Bedeu­tung der geneti­schen Prädis­po­si­ti­on in der Psycho­lo­gie fortlau­fend in Medizin und Forschung diskutiert.

Auslö­ser für Erkrankungen

Äußere Einflüs­se können – aber müssen nicht, direk­te Auslö­ser für bestimm­te Erkran­kun­gen sein.

Geneti­sche Dispo­si­ti­on in der Podologie

Auch in der Podolo­gie spielt geneti­sche Dispo­si­ti­on eine wichti­ge Rolle.

Das vermehr­te Auftre­ten bestimm­ter Fuß- und Nagel­pro­ble­me lässt sich häufig bei mehr als nur einem Famili­en­mit­glied beobachten.

Es gibt z.B. Rollnä­gel oder verschie­de­ne Arten von Hyper­ke­ra­to­se, denen eine geneti­sche Veran­la­gung zu Grunde liegt.

Gene sind nicht alles

Auch wenn die erhöh­te Sensi­bi­li­sie­rung für familiä­re Veran­la­gun­gen dazu geführt hat, dass immer mehr Menschen Vorsor­ge­un­ter­su­chun­gen wahrneh­men, lässt sich der tatsäch­li­che Einfluss der Gene nicht immer eindeu­tig bestimmten.

Bei der Lektü­re zahlrei­cher Artikel kann leicht der Eindruck entste­hen, dass ein einzel­nes defek­tes Gen dafür sorgen kann, dass eine Krank­heit entsteht.

In Wirklich­keit handelt es sich jedoch um eine Kombi­na­ti­on vieler Gene und äußerer Einflüs­se, die maßgeb­lich sind ob eine Erkran­kung tatsäch­lich ausbricht.

Aus diesem Grund ist das Wahrneh­men von alters­ent­spre­chen­den Vorsor­ge­mög­lich­kei­ten, sowie ein ausge­wo­ge­ner Lebens­stil immer noch die beste Präven­ti­on für zahlrei­che Leiden.

Häufig gestell­te Fragen (FAQ) zum Thema “Geneti­sche Disposition”

In diesem Kapitel beant­wor­ten wir kurz und knapp die häufigs­ten Fragen.

1. Was bedeu­tet geneti­sche Disposition?

Geneti­sche Dispo­si­ti­on beschreibt die erbli­che Veran­la­gung für bestimm­te körper­li­che Merkma­le oder Erkran­kun­gen. Sie wird durch die indivi­du­el­len Gene bestimmt, die von den Eltern vererbt werden.

2. Welche Krank­hei­ten können genetisch bedingt sein?

Zu den häufig genetisch beein­fluss­ten Erkran­kun­gen zählen unter anderem Diabe­tes melli­tus, Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, bestimm­te Krebs­ar­ten sowie Haut- und Nagelveränderungen.

3. Wie stark beein­flus­sen Gene unsere Gesundheit?

Gene legen bestimm­te Risiken oder Neigun­gen fest, doch der tatsäch­li­che Ausbruch vieler Krank­hei­ten wird auch durch Umwelt­fak­to­ren, Lebens­stil und Ernäh­rung mitbestimmt.

4. Kann man trotz geneti­scher Veran­la­gung Krank­hei­ten vorbeugen?

Ja, durch einen gesun­den Lebens­stil, regel­mä­ßi­ge Vorsor­ge­un­ter­su­chun­gen und geziel­te Präven­ti­on lassen sich viele genetisch begüns­tig­te Erkran­kun­gen hinaus­zö­gern oder ganz vermeiden.

5. Wie finde ich heraus, ob ich eine geneti­sche Dispo­si­ti­on habe?

Hinwei­se liefern familiä­re Krank­heits­ge­schich­ten, und bei Verdacht kann eine geneti­sche Beratung oder ein Gentest durch einen Facharzt oder ein Human­ge­ne­ti­sches Labor sinnvoll sein.

6. Welche Rolle spielt geneti­sche Dispo­si­ti­on bei Haut- und Fußproblemen?

Erbli­che Fakto­ren können z. B. die Neigung zu trocke­ner Haut, übermä­ßi­ger Hornhaut­bil­dung, Nagel­pilz oder Fehlstel­lun­gen wie Hallux valgus beeinflussen.

7. Wird geneti­sche Dispo­si­ti­on immer vererbt?

Nicht alle geneti­schen Merkma­le führen automa­tisch zur Erkran­kung – oft ist ein Zusam­men­spiel mit äußeren Einflüs­sen nötig, damit eine geneti­sche Veran­la­gung wirksam wird.

8. Lässt sich eine geneti­sche Veran­la­gung behan­deln oder verändern?

Die geneti­sche Infor­ma­ti­on selbst kann nicht verän­dert werden, aber das Risiko für genetisch beding­te Erkran­kun­gen lässt sich durch geziel­te Maßnah­men deutlich reduzieren.

Hinweis: Dieses FAQ dient der allge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indivi­du­el­le medizi­ni­sche Beratung. Bei spezi­fi­schen Fragen wenden Sie sich bitte an einen Facharzt oder eine quali­fi­zier­te Podologin.

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