Autor: Redaktion

🕓

Geschätzte Lesedauer: 6 Minuten

Das Wich­tigs­te in Kürze:

  • 🧬 Gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on erklärt die erb­li­che Ver­an­la­gung zu bestimm­ten Krank­hei­ten und Beschwer­den. Sie ist Teil der DNA und beein­flusst sowohl phy­si­sche als auch psy­chi­sche Merkmale.
  • 🧪 Gene­ti­sche Prä­dis­po­si­ti­on kann durch moder­ne Tests, wie den PCR-Test, nach­ge­wie­sen wer­den, um bei­spiels­wei­se Erb­krank­hei­ten früh­zei­tig zu erkennen.
  • 🌍 Äuße­re Ein­flüs­se wie Lebens­stil und Umwelt spie­len eine ent­schei­den­de Rolle bei der Ent­ste­hung von Krank­hei­ten, auch bei gene­ti­scher Ver­an­la­gung. Eine Krank­heit muss nicht immer aus­bre­chen, auch wenn eine gene­ti­sche Prä­dis­po­si­ti­on besteht.

Unter gene­ti­scher Dis­po­si­ti­on ver­steht man eine erhöh­te Ver­an­la­gung für bestimm­te Erkran­kun­gen oder kör­per­li­che Beschwerden.

Die Ent­schlüs­se­lung der mensch­li­chen DNA im Jahr 1953 war ein gro­ßer Schritt für viele Wis­sen­schaf­ten und schuf ins­be­son­de­re in der Medi­zin völ­lig neue Per­spek­ti­ven.

Medi­zi­ni­sche Forschung

Ein Teil der medi­zi­ni­schen bzw. kli­ni­schen For­schung befasst sich mit der Ergrün­dung von intrin­si­schen und extrin­si­schen Fak­to­ren die dazu bei­tra­gen, dass bestimm­te Krank­hei­ten ausbrechen.

Anders gesagt: Ziel ist es her­aus­zu­fin­den, ob Erkran­kun­gen durch äuße­re oder inne­re Umstän­de entstehen.

Mitt­ler­wei­le ist die Ant­wort ein­deu­tig — es han­delt sich häu­fig um eine Kom­bi­na­ti­on aus beidem!

Prä­ven­ti­on von Krankheiten

Die Hoff­nung, dass in Zukunft eine effek­ti­ve Prä­ven­ti­on mög­lich sein wird, tei­len For­scher und Betrof­fe­ne von gene­tisch beding­ten Erkran­kun­gen gleichermaßen.

Umso mehr der viel­fäl­ti­gen Fak­to­ren, die zum Aus­bruch einer Krank­heit füh­ren iden­ti­fi­ziert wer­den, desto höher ste­hen die Chan­cen recht­zei­tig ein­grei­fen zu können.

Gene­ti­sche Prä­dis­po­si­ti­on vs. äuße­re Einflüsse

Die Bezeich­nun­gen gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on und gene­ti­sche Prä­dis­po­si­ti­on wer­den syn­onym benutzt.

Sie ent­stam­men dem latei­ni­schen Wort „dis­po­si­tio“, wel­ches sich als „Ein­tei­lung“ oder „Ord­nung“ über­set­zen lässt.

Ist die Rede von einer gene­ti­schen Prä­dis­po­si­ti­on, geht es also um den Auf­bau unse­rer Erb­an­la­gen (DNA).

Die DNA jedes Men­schen ist ein­zig­ar­tig und ent­steht aus einer viel­schich­ti­gen Kom­bi­na­ti­on der elter­li­chen Gene.

Aus die­sem Grund hat jeder ver­schie­de­ne gene­ti­sche Dis­po­si­tio­nen, mit denen er bereits zur Welt kommt.

Abgren­zun­gen des Begriffs

Die Defi­ni­ti­on von gene­ti­scher Dis­po­si­ti­on schließt sowohl phy­si­sche, als auch psy­chi­sche Beschwer­den ein.

Besteht dage­gen eine Ver­an­la­gung für Erkran­kun­gen eines bestimm­ten Organ­sys­tems, spricht man in der Medi­zin von einer Diathese.

Häu­fen sich spe­zi­fi­sche Beschwer­den in einer Fami­lie, kann eine Erb­gut­ana­ly­se durch­ge­führt wer­den, denn viele gene­ti­sche Anoma­lien sind nicht von außen erkennbar.

Die Ana­ly­se erfolgt unter Zuhil­fe­nah­me eines PCR-Tests (engl. Poly­me­ra­se Chain Reac­tion), bei dem ein bestimm­ter DNA-Strang in meh­re­ren Zyklen ver­mehrt wird, um anschlie­ßend Muta­tio­nen aufzuspüren.

NEUHEIT: eBook für gesun­de und schmerz­freie Füße!

Ent­de­cken Sie unser neues eBook “Podo­lo­gie im Fokus” – Ein umfas­sen­der Gesund­heits­rat­ge­ber für alles rund um Fuß­ge­sund­heit und prä­ven­ti­ve Pflege.

Erfah­ren Sie, wie Sie Ihre Füße opti­mal ver­sor­gen und häu­fi­gen Pro­ble­men vor­beu­gen kön­nen. Ideal für alle, die Wert auf Mobi­li­tät und Wohl­be­fin­den legen.

Dank die­ser kom­ple­xen Metho­de kön­nen bereits zahl­rei­che Erb­krank­hei­ten zuver­läs­sig nach­ge­wie­sen werden.

Ob und wie hoch die Wahr­schein­lich­keit ist, eine Erkran­kung zu ver­er­ben, ist For­schungs­ge­gen­stand der Genetik.

Bild #1: Ana­ly­se bestimm­ter DNA-Stränge

Gene­tisch beding­te Krank­hei­ten und ihre Auslöser

Für Lei­den, denen eine gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on zu Grun­de liegt, gibt es viele Bei­spie­le.

Dazu zäh­len:

  • Ver­schie­de­ne Krebs­ar­ten
  • All­er­gien
  • Auto­im­mu­ne Erkrankungen

Eine häu­fi­ge auto­im­mu­ne Erkran­kung, bei der gene­ti­sche Ursa­chen nach­ge­wie­sen wur­den ist Zöli­a­kie, deren Betrof­fe­ne bestimm­te Merk­ma­le in der DNA tei­len, die auf eine Dis­po­si­ti­on deuten.

Zöli­a­kie ist all­ge­mein auch als Glu­ten­un­ver­träg­lich­keit bekannt und tritt häu­fig schon im Kin­des­al­ter auf.

Es gibt For­schungs­er­geb­nis­se, die dar­auf hin­wei­sen, dass sehr viele Men­schen eine ent­spre­chen­de Ver­an­la­gung in sich tragen.

Die genau­en Ursa­chen dafür, ob und warum sich eine Glu­ten­un­ver­träg­lich­keit letzt­end­lich ent­wi­ckelt, sind nicht ein­deu­tig geklärt.

Folg­lich wird nicht jeder, der eine bestimm­te gene­ti­sche Prä­dis­po­si­ti­on in sich trägt, im Laufe sei­nes Lebens auto­ma­tisch krank!

Äuße­re Ein­flüs­se, wie die Lebens­ge­wohn­hei­ten und die Umwelt in der man lebt, tra­gen maß­geb­lich dazu bei, ob eine Erkran­kung aus­bricht oder nicht.

Bei Krank­heits­bil­dern, die sich nicht ein­deu­tig auf orga­ni­sche Ursa­chen zurück­füh­ren las­sen, bedarf es einer dif­fe­ren­zier­ten Betrach­tungs­wei­se.

So wird die Bedeu­tung der gene­ti­schen Prä­dis­po­si­ti­on in der Psy­cho­lo­gie fort­lau­fend in Medi­zin und For­schung diskutiert.

Aus­lö­ser für Erkrankungen

Äuße­re Ein­flüs­se kön­nen – aber müs­sen nicht, direk­te Aus­lö­ser für bestimm­te Erkran­kun­gen sein.

Gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on in der Podologie

Auch in der Podo­lo­gie spielt gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on eine wich­ti­ge Rolle.

Das ver­mehr­te Auf­tre­ten bestimm­ter Fuß- und Nagel­pro­ble­me lässt sich häu­fig bei mehr als nur einem Fami­li­en­mit­glied beobachten.

Es gibt z.B. Roll­nä­gel oder ver­schie­de­ne Arten von Hyper­ke­ra­to­se, denen eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung zu Grun­de liegt.

Gene sind nicht alles

Auch wenn die erhöh­te Sen­si­bi­li­sie­rung für fami­liä­re Ver­an­la­gun­gen dazu geführt hat, dass immer mehr Men­schen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen wahr­neh­men, lässt sich der tat­säch­li­che Ein­fluss der Gene nicht immer ein­deu­tig bestimmten.

Bei der Lek­tü­re zahl­rei­cher Arti­kel kann leicht der Ein­druck ent­ste­hen, dass ein ein­zel­nes defek­tes Gen dafür sor­gen kann, dass eine Krank­heit entsteht.

In Wirk­lich­keit han­delt es sich jedoch um eine Kom­bi­na­ti­on vie­ler Gene und äuße­rer Ein­flüs­se, die maß­geb­lich sind ob eine Erkran­kung tat­säch­lich ausbricht.

Aus die­sem Grund ist das Wahr­neh­men von alters­ent­spre­chen­den Vor­sor­ge­mög­lich­kei­ten, sowie ein aus­ge­wo­ge­ner Lebens­stil immer noch die beste Prä­ven­ti­on für zahl­rei­che Leiden.

Häu­fig gestell­te Fra­gen (FAQ) zum Thema “Gene­ti­sche Disposition”

In die­sem Kapi­tel beant­wor­ten wir kurz und knapp die häu­figs­ten Fragen.

1. Was bedeu­tet gene­ti­sche Disposition?

Gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on beschreibt die erb­li­che Ver­an­la­gung für bestimm­te kör­per­li­che Merk­ma­le oder Erkran­kun­gen. Sie wird durch die indi­vi­du­el­len Gene bestimmt, die von den Eltern ver­erbt werden.

2. Wel­che Krank­hei­ten kön­nen gene­tisch bedingt sein?

Zu den häu­fig gene­tisch beein­fluss­ten Erkran­kun­gen zäh­len unter ande­rem Dia­be­tes mel­li­tus, Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, bestimm­te Krebs­ar­ten sowie Haut- und Nagelveränderungen.

3. Wie stark beein­flus­sen Gene unse­re Gesundheit?

Gene legen bestimm­te Risi­ken oder Nei­gun­gen fest, doch der tat­säch­li­che Aus­bruch vie­ler Krank­hei­ten wird auch durch Umwelt­fak­to­ren, Lebens­stil und Ernäh­rung mitbestimmt.

4. Kann man trotz gene­ti­scher Ver­an­la­gung Krank­hei­ten vorbeugen?

Ja, durch einen gesun­den Lebens­stil, regel­mä­ßi­ge Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen und geziel­te Prä­ven­ti­on las­sen sich viele gene­tisch begüns­tig­te Erkran­kun­gen hin­aus­zö­gern oder ganz vermeiden.

5. Wie finde ich her­aus, ob ich eine gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on habe?

Hin­wei­se lie­fern fami­liä­re Krank­heits­ge­schich­ten, und bei Ver­dacht kann eine gene­ti­sche Bera­tung oder ein Gen­test durch einen Fach­arzt oder ein Human­ge­ne­ti­sches Labor sinn­voll sein.

6. Wel­che Rolle spielt gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on bei Haut- und Fußproblemen?

Erb­li­che Fak­to­ren kön­nen z. B. die Nei­gung zu tro­cke­ner Haut, über­mä­ßi­ger Horn­haut­bil­dung, Nagel­pilz oder Fehl­stel­lun­gen wie Hal­lux val­gus beeinflussen.

7. Wird gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on immer vererbt?

Nicht alle gene­ti­schen Merk­ma­le füh­ren auto­ma­tisch zur Erkran­kung – oft ist ein Zusam­men­spiel mit äuße­ren Ein­flüs­sen nötig, damit eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung wirk­sam wird.

8. Lässt sich eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung behan­deln oder verändern?

Die gene­ti­sche Infor­ma­ti­on selbst kann nicht ver­än­dert wer­den, aber das Risi­ko für gene­tisch beding­te Erkran­kun­gen lässt sich durch geziel­te Maß­nah­men deut­lich reduzieren.

Hin­weis: Die­ses FAQ dient der all­ge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indi­vi­du­el­le medi­zi­ni­sche Bera­tung. Bei spe­zi­fi­schen Fra­gen wen­den Sie sich bitte an einen Fach­arzt oder eine qua­li­fi­zier­te Podologin.

Über den Autor

Redaktion

Unsere Redaktion besteht aus einem interdisziplinären Team. Wir schreiben zu den unterschiedlichsten Themen in den Bereichen der Podologie und der medizinischen Fußpflege. Jeder Artikel wird von einer staatl. gepr. Podologin überprüft, ergänzt und ggf. korrigiert.

Mehr über die Redaktion

Weitere Themen