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Das Wichtigs­te auf einen Blick

  • Trocke­ne, stark beanspruch­te Haut ist die Haupt­ur­sa­che für Rhagaden – beson­ders an Händen, Füßen und Mundwinkeln.
  • Häufig betrof­fen sind Menschen mit Hauter­kran­kun­gen, Vitamin­man­gel oder mecha­ni­scher Belas­tung (z. B. durch Arbeit oder falsches Schuhwerk).
  • Die Behand­lung reicht von Hausmit­teln bis zu medizi­ni­scher Thera­pie – wichtig ist konse­quen­te Pflege und ggf. ärztli­che Abklärung.

Was sind Rhagaden?

Rhagaden sind feine bis tiefe Hautris­se, die entste­hen, wenn die Haut an Elasti­zi­tät verliert oder stark unter Spannung steht. Sie treten bevor­zugt an stark beanspruch­ten oder trocke­nen Hautarea­len auf: Fersen, Mundwin­kel, Hände, aber auch am After oder in Hautfalten.

Anders als oberfläch­li­che Trocken­heit können Rhagaden:

  • bluten,
  • sich entzün­den,
  • und sehr schmerz­haft sein.
Starke Hornhaut an der Ferse

Grund­le­gen­des Wissen zu Rhagaden

Artikel: Rhagaden an Fuß und Ferse

Die häufigs­ten Ursachen von Rhagaden

Der Begriff „Rhaga­de“ leitet sich vom Griechi­schen „rhágē“ = „Riss“ ab. Die Ursache liegt meist in einem Zusam­men­spiel mehre­rer Faktoren:

UrsacheWirkung auf die Haut
Hauttro­cken­heit (Xerose)Vermin­dert Elasti­zi­tät, macht Haut spröde und rissig
Witte­rungs­ein­flüs­seKälte, Wind und Sonne entzie­hen der Haut Feuchtigkeit
Mangeln­de PflegeKein Eincre­men, aggres­si­ve Seifen, heißes Wasser
Chroni­sche Hauterkrankungenz. B. Neuro­der­mi­tis, Psoria­sis, Ichthyose
Pilzin­fek­tio­nenBeson­ders an Zehen­zwi­schen­räu­men, After oder Händen
Vitamin­man­gelz. B. B2-Mangel → typisch für Rhagaden an den Mundwinkeln
Mecha­ni­sche BelastungDruck­stel­len, Reibung (z. B. durch Schuhe, Arbeitshandschuhe)

Profi-Tipp

Wer ständig Rhagaden bekommt, sollte mögli­che Grund­er­kran­kun­gen ärztlich abklä­ren lassen.

Umwelt- & Alltagsfaktoren

Neben inneren Ursachen spielen Umwelt- und Lebens­stil­fak­to­ren eine zentra­le Rolle bei der Entste­hung von Rhagaden.

Häufi­ge Auslö­ser sind:

  • Kälte und trocke­ne Heizungs­luft im Winter
  • Klima­an­la­gen und künst­lich trocke­ne Raumluft
  • Häufi­ges Hände­wa­schen oder Duschen mit aggres­si­ven Reinigern
  • Der regel­mä­ßi­ge Kontakt mit Lösungs­mit­teln, Desin­fek­ti­ons­mit­teln oder Seifen
  • Barfuß­ge­hen auf rauem Unter­grund oder in Sandalen

Diese Belas­tun­gen entzie­hen der Haut wichti­ge Lipide und Feuch­tig­keit – beson­ders an Fersen, Händen oder Lippen. Schutz­maß­nah­men wie das Tragen geschlos­se­ner Schuhe, das Verwen­den von rückfet­ten­den Seifen und Handpfle­ge nach dem Waschen helfen, den Effekt zu mildern.

Erkran­kun­gen als Risikofaktor

Rhagaden können auch ein Symptom innerer Erkran­kun­gen sein, beson­ders wenn sie gehäuft oder trotz Pflege immer wieder auftre­ten. Zu den häufigs­ten medizi­ni­schen Ursachen zählen:

  • Diabe­tes melli­tus – Durch vermin­der­te Schweiß­pro­duk­ti­on und gestör­te Durch­blu­tung trock­net die Haut leich­ter aus
  • Neuro­der­mi­tis und Psoria­sis – Chronisch-entzünd­li­che Hautkrank­hei­ten, die die Hautbar­rie­re nachhal­tig stören
  • Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on – Führt zu verlang­sam­tem Hautstoff­wech­sel und trocke­ner Haut
  • Vitamin­man­gel oder Eisen­man­gel – Beson­ders Vitamin B2, B7 (Biotin), Vitamin A und Zink sind entschei­dend für die Hautgesundheit

Diese Erkran­kun­gen erfor­dern eine kombi­nier­te Behand­lung: ärztlich diagnos­tisch, pflege­risch unter­stüt­zend – und oft auch podolo­gisch betreut.

Risiko­grup­pen: Wer ist beson­ders betroffen?

Rhagaden können bei jedem auftre­ten – doch einige Gruppen sind beson­ders gefährdet:

  • Ältere Menschen (nachlas­sen­de Hautfunktion)
  • Diabe­ti­ker (vermin­der­te Wundhei­lung & Hautdurchblutung)
  • Arbei­ter mit Nassbe­ru­fen (z. B. Reini­gung, Gastronomie)
  • Perso­nen mit Neuro­der­mi­tis oder Psoriasis
  • Barfuß­läu­fer & Sportler

Behand­lung: Von Hausmit­teln bis zur medizi­ni­schen Therapie

Die Behand­lung richtet sich nach der Tiefe und Ursache der Rhagade.

Hausmit­tel & Pflege

  • Oliven­öl oder Kokos­öl zur Rückfettung
  • Honig oder Aloe Vera für Regeneration
  • Zinksal­be bei entzün­de­ten Rissen
  • Quark­um­schlä­ge bei Juckreiz oder Schwellung

Achtung

Hausmit­tel helfen nur bei oberfläch­li­chen Rhagaden. Bei tiefe­ren Rissen ist medizi­ni­sche Unter­stüt­zung nötig.

Medizi­ni­sche Therapie

  • Urea-halti­ge Cremes (10–30 %) zur Hornhautregulation
  • Panthe­nol- oder Dexpan­the­nol-Salben zur Wundheilung
  • Hydro­kol­lo­id­pflas­ter bei tiefe­ren Schrunden
  • Antimy­ko­ti­sche Salben bei Pilzbefall
  • Antibio­ti­ka bei infizier­ten, eitri­gen Rhagaden

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Was tun bei chroni­schen oder schmerz­haf­ten Rhagaden?

Dauer­haf­te Rhagaden sind ein Warnzeichen.

In solchen Fällen:

  1. Hautarzt oder Podolo­gen aufsuchen
  2. Profes­sio­nel­le Fußpfle­ge (Podolo­gie)
  3. Syste­mi­sche Ursachen ausschlie­ßen (z. B. Diabe­tes, Vitaminmangel)
  4. Ernäh­rungs­um­stel­lung prüfen (Omega‑3, Vitamin A, Zink)

Vorbeu­gung: 5 Maßnah­men, die wirklich helfen

✅ Täglich eincre­men – am besten mit rückfet­ten­den Inhaltsstoffen

✅ Lauwar­mes Wasser statt heißer Duschen

✅ Sanfte Reini­gungs­mit­tel ohne Alkohol

✅ Haut vor Kälte & Nässe schüt­zen (Handschu­he, Socken)

✅ Regel­mä­ßi­ge Hautkon­trol­len bei Grunderkrankungen

Ernäh­rung & Hautgesundheit

Eine gesun­de, wider­stands­fä­hi­ge Haut braucht mehr als Cremes – sie beginnt mit der richti­gen Nährstoff­zu­fuhr von innen.

Menschen, die häufig unter trocke­ner, rissi­ger Haut leiden, sollten auf folgen­de Vital­stof­fe achten:

  • Vitamin A & E – Schüt­zen die Hautzel­len vor Austrock­nung und fördern Regeneration
  • Biotin & Zink – Wichtig für die Zellneu­bil­dung und Hautelastizität
  • Omega-3-Fettsäu­ren – Reduzie­ren Entzün­dun­gen und verbes­sern den Feuch­tig­keits­ge­halt der Haut
  • Ausrei­chen­de Flüssig­keits­zu­fuhr – Wasser ist essen­zi­ell für eine gesun­de Hautbalance

Tipp: Integrie­ren Sie regel­mä­ßig Nüsse, Saaten, Avoca­dos, fetten Fisch, grünes Gemüse und Vollkorn­pro­duk­te in Ihre Ernäh­rung – so beugen Sie Rhagaden aktiv vor.

Tägli­che Fußpfle­ge – kleine Gewohn­hei­ten, große Wirkung

Oft lassen sich Rhagaden bereits mit einfa­chen Maßnah­men im Alltag verhindern.

Die tägli­che Fußpfle­ge ist dabei beson­ders wichtig:

  • Verwen­den Sie feuch­tig­keits­spen­den­de Cremes mit Urea (abends!)
  • Trock­nen Sie die Füße gründ­lich ab – auch zwischen den Zehen
  • Entfer­nen Sie Hornhaut sanft, z. B. mit einem Bimsstein (nicht bei offenen Rissen!)
  • Tragen Sie atmungs­ak­ti­ve, gut sitzen­de Schuhe und wechseln Sie diese regelmäßig
  • Vermei­den Sie barfu­ßes Gehen auf harten oder sehr heißen Böden
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FAQ – Alles über Rhagaden-Ursachen und Therapie

Was ist die häufigs­te Ursache von Rhagaden?

Die häufigs­te Ursache ist trocke­ne, ungepfleg­te Haut, kombi­niert mit mecha­ni­scher Belas­tung oder Witterungseinflüssen.

Können Rhagaden durch Stress entstehen?

Indirekt ja – Stress schwächt die Hautbar­rie­re und verschärft Erkran­kun­gen wie Neuro­der­mi­tis, die Rhagaden begüns­ti­gen können.

Welche Vitami­ne fehlen bei Rhagaden?

Meist Vitamin B2, A oder Zink – ein Blutbild kann Aufschluss geben.

Was hilft schnell gegen Rhagaden?

Bei oberfläch­li­chen Rissen: Fußbad und Rückfettung.

Bei tiefen Rissen: Wundsal­be, Pflas­ter und ärztli­che Kontrolle.

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Unsere Redaktion besteht aus einem interdisziplinären Team mit mehrjähriger Erfahrung im sozialen Bereich. Wir schreiben zu den unterschiedlichsten Themen in den Bereichen der Podologie und der medizinischen Fußpflege. Jeder Artikel wird von einer staatl. gepr. Podologin überprüft, ergänzt und ggf. korrigiert.

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