Das Wich­tigs­te auf einen Blick

  • ⚠️ Tro­cke­ne, stark bean­spruch­te Haut ist die Haupt­ur­sa­che für Rha­g­aden – beson­ders an Hän­den, Füßen und Mundwinkeln.
  • 👥 Häu­fig betrof­fen sind Men­schen mit Haut­er­kran­kun­gen, Vit­amin­man­gel oder mecha­ni­scher Belas­tung (z. B. durch Arbeit oder fal­sches Schuhwerk).
  • 🧴 Die Behand­lung reicht von Haus­mit­teln bis zu medi­zi­ni­scher The­ra­pie – wich­tig ist kon­se­quen­te Pfle­ge und ggf. ärzt­li­che Abklärung.

Was sind Rha­g­aden bzw. Schrunden?

Rha­g­aden (auch Schrun­den genannt) sind feine bis tiefe Haut­ris­se, die ent­ste­hen, wenn die Haut an Elas­ti­zi­tät ver­liert oder stark unter Span­nung steht. Sie tre­ten bevor­zugt an stark bean­spruch­ten oder tro­cke­nen Haut­area­len auf: Fer­sen, Mund­win­kel, Hände, aber auch am After oder in Hautfalten.

Anders als ober­fläch­li­che Tro­cken­heit kön­nen Rhagaden:

  • blu­ten,
  • sich ent­zün­den,
  • und sehr schmerz­haft sein.

Bild #1: Leich­ter Riss

Bild #2: Tiefe Risse an der Ferse

Bild #3: Rha­g­aden an der Ferse

Grund­le­gen­des Wis­sen zu Rhagaden

Arti­kel: Rha­g­aden an Fuß und Ferse

Die häu­figs­ten Ursa­chen von Rhagaden

Der Begriff „Rha­g­a­de“ lei­tet sich vom Grie­chi­schen „rhágē“ = „Riss“ ab. Die Ursa­che liegt meist in einem Zusam­men­spiel meh­re­rer Faktoren:

Ursa­cheWir­kung auf die Haut
Haut­tro­cken­heit (Xero­se)Ver­min­dert Elas­ti­zi­tät, macht Haut sprö­de und rissig
Wit­te­rungs­ein­flüs­seKälte, Wind und Sonne ent­zie­hen der Haut Feuchtigkeit
Man­geln­de PflegeKein Ein­cre­men, aggres­si­ve Sei­fen, hei­ßes Wasser
Chro­ni­sche Hauterkrankungenz. B. Neu­ro­der­mi­tis, Pso­ria­sis, Ichthyose
Pilz­in­fek­tio­nenBeson­ders an Zehen­zwi­schen­räu­men, After oder Händen
Vit­amin­man­gelz. B. B2-Man­gel → typisch für Rha­g­aden an den Mundwinkeln
Mecha­ni­sche BelastungDruck­stel­len, Rei­bung (z. B. durch Schu­he, Arbeitshandschuhe)

Profi-Tipp

Wer stän­dig Rha­g­aden bekommt, soll­te mög­li­che Grund­er­kran­kun­gen ärzt­lich abklä­ren lassen.

Umwelt- & Alltagsfaktoren

Neben inne­ren Ursa­chen spie­len Umwelt- und Lebens­stil­fak­to­ren eine zen­tra­le Rolle bei der Ent­ste­hung von Rhagaden.

Häu­fi­ge Aus­lö­ser sind:

  • Kälte und tro­cke­ne Hei­zungs­luft im Winter
  • Kli­ma­an­la­gen und künst­lich tro­cke­ne Raumluft
  • Häu­fi­ges Hän­de­wa­schen oder Duschen mit aggres­si­ven Reinigern
  • Der regel­mä­ßi­ge Kon­takt mit Lösungs­mit­teln, Des­in­fek­ti­ons­mit­teln oder Sei­fen
  • Bar­fuß­ge­hen auf rauem Unter­grund oder in Sandalen

Diese Belas­tun­gen ent­zie­hen der Haut wich­ti­ge Lipi­de und Feuch­tig­keit – beson­ders an Fer­sen, Hän­den oder Lip­pen. Schutz­maß­nah­men wie das Tra­gen geschlos­se­ner Schu­he, das Ver­wen­den von rück­fet­ten­den Sei­fen und Hand­pfle­ge nach dem Waschen hel­fen, den Effekt zu mildern.

Erkran­kun­gen als Risikofaktor

Rha­g­aden kön­nen auch ein Sym­ptom inne­rer Erkran­kun­gen sein, beson­ders wenn sie gehäuft oder trotz Pfle­ge immer wie­der auftreten.

Zu den häu­figs­ten medi­zi­ni­schen Ursa­chen zählen:

  • Dia­be­tes mel­li­tus – Durch ver­min­der­te Schweiß­pro­duk­ti­on und gestör­te Durch­blu­tung trock­net die Haut leich­ter aus
  • Neu­ro­der­mi­tis und Pso­ria­sis – Chro­nisch-ent­zünd­li­che Haut­krank­hei­ten, die die Haut­bar­rie­re nach­hal­tig stören
  • Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on – Führt zu ver­lang­sam­tem Haut­stoff­wech­sel und tro­cke­ner Haut
  • Vit­amin­man­gel oder Eisen­man­gel – Beson­ders Vit­amin B2, B7 (Bio­tin), Vit­amin A und Zink sind ent­schei­dend für die Hautgesundheit

Diese Erkran­kun­gen erfor­dern eine kom­bi­nier­te Behand­lung: ärzt­lich dia­gnos­tisch, pfle­ge­risch unter­stüt­zend – und oft auch podo­lo­gisch betreut.

Risi­ko­grup­pen: Wer ist beson­ders betroffen?

Rha­g­aden kön­nen bei jedem auf­tre­ten – doch eini­ge Grup­pen sind beson­ders gefährdet:

  • Älte­re Men­schen (nach­las­sen­de Hautfunktion)
  • Dia­be­ti­ker (ver­min­der­te Wund­hei­lung & Hautdurchblutung)
  • Arbei­ter mit Nass­be­ru­fen (z. B. Rei­ni­gung, Gastronomie)
  • Per­so­nen mit Neu­ro­der­mi­tis oder Psoriasis
  • Bar­fuß­läu­fer & Sportler

Behand­lung: Von Haus­mit­teln bis zur medi­zi­ni­schen Therapie

Die Behand­lung rich­tet sich nach der Tiefe und Ursa­che der Rhagade.

Haus­mit­tel & Pflege

  • Oli­ven­öl oder Kokos­öl zur Rückfettung
  • Honig oder Aloe Vera für Regeneration
  • Zink­sal­be bei ent­zün­de­ten Rissen
  • Quark­um­schlä­ge bei Juck­reiz oder Schwellung

Ach­tung

Haus­mit­tel hel­fen nur bei ober­fläch­li­chen Rha­g­aden. Bei tie­fe­ren Ris­sen ist medi­zi­ni­sche Unter­stüt­zung nötig.

Medi­zi­ni­sche Therapie

  • Urea-hal­ti­ge Cremes (10–30 %) zur Hornhautregulation
  • Pan­the­nol- oder Dex­pan­the­nol-Sal­ben zur Wundheilung
  • Hydro­kol­lo­id­pflas­ter bei tie­fe­ren Schrunden
  • Anti­my­ko­ti­sche Sal­ben bei Pilzbefall
  • Anti­bio­ti­ka bei infi­zier­ten, eit­ri­gen Rhagaden

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Was tun bei chro­ni­schen oder schmerz­haf­ten Rhagaden?

Dau­er­haf­te Rha­g­aden sind ein Warnzeichen.

In sol­chen Fällen:

  1. Haut­arzt oder Podo­lo­gen aufsuchen
  2. Pro­fes­sio­nel­le Fuß­pfle­ge (Podo­lo­gie)
  3. Sys­te­mi­sche Ursa­chen aus­schlie­ßen (z. B. Dia­be­tes, Vitaminmangel)
  4. Ernäh­rungs­um­stel­lung prü­fen (Omega‑3, Vit­amin A, Zink)

Vor­beu­gung: 5 Maß­nah­men, die wirk­lich helfen

✅ Täg­lich ein­cre­men – am bes­ten mit rück­fet­ten­den Inhaltsstoffen

✅ Lau­war­mes Was­ser statt hei­ßer Duschen

✅ Sanf­te Rei­ni­gungs­mit­tel ohne Alkohol

✅ Haut vor Kälte & Nässe schüt­zen (Hand­schu­he, Socken)

✅ Regel­mä­ßi­ge Haut­kon­trol­len bei Grunderkrankungen

Ernäh­rung & Hautgesundheit

Eine gesun­de, wider­stands­fä­hi­ge Haut braucht mehr als Cremes – sie beginnt mit der rich­ti­gen Nähr­stoff­zu­fuhr von innen.

Men­schen, die häu­fig unter tro­cke­ner, ris­si­ger Haut lei­den, soll­ten auf fol­gen­de Vital­stof­fe achten:

  • Vit­amin A & E – Schüt­zen die Haut­zel­len vor Aus­trock­nung und för­dern Regeneration
  • Bio­tin & Zink – Wich­tig für die Zell­neu­bil­dung und Hautelastizität
  • Omega-3-Fett­säu­ren – Redu­zie­ren Ent­zün­dun­gen und ver­bes­sern den Feuch­tig­keits­ge­halt der Haut
  • Aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr – Was­ser ist essen­zi­ell für eine gesun­de Hautbalance

Tipp: Inte­grie­ren Sie regel­mä­ßig Nüsse, Saa­ten, Avo­ca­dos, fet­ten Fisch, grü­nes Gemü­se und Voll­korn­pro­duk­te in Ihre Ernäh­rung – so beu­gen Sie Rha­g­aden aktiv vor.

Täg­li­che Fuß­pfle­ge – klei­ne Gewohn­hei­ten, große Wirkung

Oft las­sen sich Rha­g­aden bereits mit ein­fa­chen Maß­nah­men im All­tag verhindern.

Die täg­li­che Fuß­pfle­ge ist dabei beson­ders wichtig:

  • Ver­wen­den Sie feuch­tig­keits­spen­den­de Cremes mit Urea (abends!)
  • Trock­nen Sie die Füße gründ­lich ab – auch zwi­schen den Zehen
  • Ent­fer­nen Sie Horn­haut sanft, z. B. mit einem Bims­stein (nicht bei offe­nen Rissen!)
  • Tra­gen Sie atmungs­ak­ti­ve, gut sit­zen­de Schu­he und wech­seln Sie diese regelmäßig
  • Ver­mei­den Sie bar­fu­ßes Gehen auf har­ten oder sehr hei­ßen Böden
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Diese Rou­ti­nen stär­ken die Haut­schutz­bar­rie­re und hel­fen, Riss­bil­dung dau­er­haft zu vermeiden.

Häu­fig gestell­te Fra­gen (FAQ) zu Ursa­chen & Behand­lung von Rhagaden

In die­sem Kapi­tel beant­wor­ten wir kurz und knapp die häu­figs­ten Fragen.

1. Was sind die häu­figs­ten Ursa­chen für Rha­g­aden an Fuß und Ferse?

Die Haupt­ur­sa­chen sind tro­cke­ne Haut, über­mä­ßi­ge Horn­haut­bil­dung und mecha­ni­sche Reize wie Druck oder Rei­bung. Auch Erkran­kun­gen wie Dia­be­tes, Neu­ro­der­mi­tis oder Schup­pen­flech­te kön­nen die Haut­bar­rie­re schwä­chen und Risse begünstigen.

2. Kön­nen äuße­re Ein­flüs­se wie Wet­ter oder fal­sches Schuh­werk Rha­g­aden verursachen?

Ja, Kälte, tro­cke­ne Hei­zungs­luft, Bar­fuß­lau­fen im Som­mer oder zu enge Schu­he rei­zen die Haut und för­dern das Aus­trock­nen – ein häu­fi­ger Aus­lö­ser für Rha­g­aden an der Ferse.

3. Wel­che medi­zi­ni­schen Vor­er­kran­kun­gen begüns­ti­gen die Ent­ste­hung von Rhagaden?

Erkran­kun­gen wie Dia­be­tes mel­li­tus, Schild­drü­sen­stö­run­gen, Neu­ro­der­mi­tis oder Pso­ria­sis füh­ren häu­fig zu tro­cke­ner Haut und machen die Ent­ste­hung von Ris­sen wahrscheinlicher.

4. Wie wer­den Rha­g­aden an den Füßen rich­tig behandelt?

Die Behand­lung besteht aus regel­mä­ßi­ger Ent­fer­nung der Horn­haut, dem Auf­tra­gen feuch­tig­keits­spen­den­der und rück­fet­ten­der Pfle­ge­pro­duk­te sowie dem Schutz der betrof­fe­nen Stel­len vor wei­te­rer Reibung.

5. Wel­che Pfle­ge­pro­duk­te eig­nen sich zur Behand­lung von Rhagaden?

Cremes mit Harn­stoff (Urea), Pan­the­nol, Shea­but­ter oder Cera­mi­den sind beson­ders geeig­net. Bei tie­fen Ris­sen kom­men auch medi­zi­ni­sche Schrun­den­sal­ben oder Wund- und Heil­sal­ben zum Einsatz.

6. Wann ist eine podo­lo­gi­sche oder ärzt­li­che Behand­lung notwendig?

Bei tie­fen, schmerz­haf­ten, ent­zün­de­ten oder nicht hei­len­den Rha­g­aden – beson­ders bei Vor­er­kran­kun­gen wie Dia­be­tes – soll­te unbe­dingt pro­fes­sio­nel­le Hilfe in Anspruch genom­men werden.

7. Wie lange dau­ert die Hei­lung von Rhagaden?

Ober­fläch­li­che Rha­g­aden kön­nen bei guter Pfle­ge inner­halb weni­ger Tage abhei­len. Tiefe Risse benö­ti­gen je nach Haut­zu­stand und Pfle­ge­auf­wand meh­re­re Wochen.

8. Kön­nen Rha­g­aden auch durch fal­sche Pfle­ge entstehen?

Ja, zu häu­fi­ges oder gro­bes Ent­fer­nen von Horn­haut, aggres­si­ve Pfle­ge­pro­duk­te oder man­geln­des Ein­cre­men kön­nen die Haut zusätz­lich aus­trock­nen und Rha­g­aden begünstigen.

Hin­weis: Die­ses FAQ dient der all­ge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indi­vi­du­el­le medi­zi­ni­sche Bera­tung. Bei spe­zi­fi­schen Fra­gen wen­den Sie sich bitte an einen Fach­arzt oder eine qua­li­fi­zier­te Podologin.

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