Inhaltsverzeichnis
- Was sind Rhagaden?
- Die häufigsten Ursachen von Rhagaden
- Risikogruppen: Wer ist besonders betroffen?
- Behandlung: Von Hausmitteln bis zur medizinischen Therapie
- Was tun bei chronischen oder schmerzhaften Rhagaden?
- Vorbeugung: 5 Maßnahmen, die wirklich helfen
- FAQ – Alles über Rhagaden-Ursachen und Therapie
Das Wichtigste auf einen Blick
- Trockene, stark beanspruchte Haut ist die Hauptursache für Rhagaden – besonders an Händen, Füßen und Mundwinkeln.
- Häufig betroffen sind Menschen mit Hauterkrankungen, Vitaminmangel oder mechanischer Belastung (z. B. durch Arbeit oder falsches Schuhwerk).
- Die Behandlung reicht von Hausmitteln bis zu medizinischer Therapie – wichtig ist konsequente Pflege und ggf. ärztliche Abklärung.
Was sind Rhagaden?
Rhagaden sind feine bis tiefe Hautrisse, die entstehen, wenn die Haut an Elastizität verliert oder stark unter Spannung steht. Sie treten bevorzugt an stark beanspruchten oder trockenen Hautarealen auf: Fersen, Mundwinkel, Hände, aber auch am After oder in Hautfalten.
Anders als oberflächliche Trockenheit können Rhagaden:
- bluten,
- sich entzünden,
- und sehr schmerzhaft sein.
Grundlegendes Wissen zu Rhagaden
Artikel: Rhagaden an Fuß und Ferse
Die häufigsten Ursachen von Rhagaden
Der Begriff „Rhagade“ leitet sich vom Griechischen „rhágē“ = „Riss“ ab. Die Ursache liegt meist in einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren:
Ursache | Wirkung auf die Haut |
---|---|
Hauttrockenheit (Xerose) | Vermindert Elastizität, macht Haut spröde und rissig |
Witterungseinflüsse | Kälte, Wind und Sonne entziehen der Haut Feuchtigkeit |
Mangelnde Pflege | Kein Eincremen, aggressive Seifen, heißes Wasser |
Chronische Hauterkrankungen | z. B. Neurodermitis, Psoriasis, Ichthyose |
Pilzinfektionen | Besonders an Zehenzwischenräumen, After oder Händen |
Vitaminmangel | z. B. B2-Mangel → typisch für Rhagaden an den Mundwinkeln |
Mechanische Belastung | Druckstellen, Reibung (z. B. durch Schuhe, Arbeitshandschuhe) |
Profi-Tipp
Wer ständig Rhagaden bekommt, sollte mögliche Grunderkrankungen ärztlich abklären lassen.
Umwelt- & Alltagsfaktoren
Neben inneren Ursachen spielen Umwelt- und Lebensstilfaktoren eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Rhagaden.
Häufige Auslöser sind:
- Kälte und trockene Heizungsluft im Winter
- Klimaanlagen und künstlich trockene Raumluft
- Häufiges Händewaschen oder Duschen mit aggressiven Reinigern
- Der regelmäßige Kontakt mit Lösungsmitteln, Desinfektionsmitteln oder Seifen
- Barfußgehen auf rauem Untergrund oder in Sandalen
Diese Belastungen entziehen der Haut wichtige Lipide und Feuchtigkeit – besonders an Fersen, Händen oder Lippen. Schutzmaßnahmen wie das Tragen geschlossener Schuhe, das Verwenden von rückfettenden Seifen und Handpflege nach dem Waschen helfen, den Effekt zu mildern.
Erkrankungen als Risikofaktor
Rhagaden können auch ein Symptom innerer Erkrankungen sein, besonders wenn sie gehäuft oder trotz Pflege immer wieder auftreten. Zu den häufigsten medizinischen Ursachen zählen:
- Diabetes mellitus – Durch verminderte Schweißproduktion und gestörte Durchblutung trocknet die Haut leichter aus
- Neurodermitis und Psoriasis – Chronisch-entzündliche Hautkrankheiten, die die Hautbarriere nachhaltig stören
- Schilddrüsenunterfunktion – Führt zu verlangsamtem Hautstoffwechsel und trockener Haut
- Vitaminmangel oder Eisenmangel – Besonders Vitamin B2, B7 (Biotin), Vitamin A und Zink sind entscheidend für die Hautgesundheit
Diese Erkrankungen erfordern eine kombinierte Behandlung: ärztlich diagnostisch, pflegerisch unterstützend – und oft auch podologisch betreut.
Risikogruppen: Wer ist besonders betroffen?
Rhagaden können bei jedem auftreten – doch einige Gruppen sind besonders gefährdet:
- Ältere Menschen (nachlassende Hautfunktion)
- Diabetiker (verminderte Wundheilung & Hautdurchblutung)
- Arbeiter mit Nassberufen (z. B. Reinigung, Gastronomie)
- Personen mit Neurodermitis oder Psoriasis
- Barfußläufer & Sportler
Behandlung: Von Hausmitteln bis zur medizinischen Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Tiefe und Ursache der Rhagade.
Hausmittel & Pflege
- Olivenöl oder Kokosöl zur Rückfettung
- Honig oder Aloe Vera für Regeneration
- Zinksalbe bei entzündeten Rissen
- Quarkumschläge bei Juckreiz oder Schwellung
Achtung
Hausmittel helfen nur bei oberflächlichen Rhagaden. Bei tieferen Rissen ist medizinische Unterstützung nötig.
Medizinische Therapie
- Urea-haltige Cremes (10–30 %) zur Hornhautregulation
- Panthenol- oder Dexpanthenol-Salben zur Wundheilung
- Hydrokolloidpflaster bei tieferen Schrunden
- Antimykotische Salben bei Pilzbefall
- Antibiotika bei infizierten, eitrigen Rhagaden
Was tun bei chronischen oder schmerzhaften Rhagaden?
Dauerhafte Rhagaden sind ein Warnzeichen.
In solchen Fällen:
- Hautarzt oder Podologen aufsuchen
- Professionelle Fußpflege (Podologie)
- Systemische Ursachen ausschließen (z. B. Diabetes, Vitaminmangel)
- Ernährungsumstellung prüfen (Omega‑3, Vitamin A, Zink)
Vorbeugung: 5 Maßnahmen, die wirklich helfen
✅ Täglich eincremen – am besten mit rückfettenden Inhaltsstoffen
✅ Lauwarmes Wasser statt heißer Duschen
✅ Sanfte Reinigungsmittel ohne Alkohol
✅ Haut vor Kälte & Nässe schützen (Handschuhe, Socken)
✅ Regelmäßige Hautkontrollen bei Grunderkrankungen
Ernährung & Hautgesundheit
Eine gesunde, widerstandsfähige Haut braucht mehr als Cremes – sie beginnt mit der richtigen Nährstoffzufuhr von innen.
Menschen, die häufig unter trockener, rissiger Haut leiden, sollten auf folgende Vitalstoffe achten:
- Vitamin A & E – Schützen die Hautzellen vor Austrocknung und fördern Regeneration
- Biotin & Zink – Wichtig für die Zellneubildung und Hautelastizität
- Omega-3-Fettsäuren – Reduzieren Entzündungen und verbessern den Feuchtigkeitsgehalt der Haut
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Wasser ist essenziell für eine gesunde Hautbalance
Tipp: Integrieren Sie regelmäßig Nüsse, Saaten, Avocados, fetten Fisch, grünes Gemüse und Vollkornprodukte in Ihre Ernährung – so beugen Sie Rhagaden aktiv vor.
Tägliche Fußpflege – kleine Gewohnheiten, große Wirkung
Oft lassen sich Rhagaden bereits mit einfachen Maßnahmen im Alltag verhindern.
Die tägliche Fußpflege ist dabei besonders wichtig:
- Verwenden Sie feuchtigkeitsspendende Cremes mit Urea (abends!)
- Trocknen Sie die Füße gründlich ab – auch zwischen den Zehen
- Entfernen Sie Hornhaut sanft, z. B. mit einem Bimsstein (nicht bei offenen Rissen!)
- Tragen Sie atmungsaktive, gut sitzende Schuhe und wechseln Sie diese regelmäßig
- Vermeiden Sie barfußes Gehen auf harten oder sehr heißen Böden
Diese Routinen stärken die Hautschutzbarriere und helfen, Rissbildung dauerhaft zu vermeiden.
FAQ – Alles über Rhagaden-Ursachen und Therapie
Was ist die häufigste Ursache von Rhagaden?
Die häufigste Ursache ist trockene, ungepflegte Haut, kombiniert mit mechanischer Belastung oder Witterungseinflüssen.
Können Rhagaden durch Stress entstehen?
Indirekt ja – Stress schwächt die Hautbarriere und verschärft Erkrankungen wie Neurodermitis, die Rhagaden begünstigen können.
Welche Vitamine fehlen bei Rhagaden?
Meist Vitamin B2, A oder Zink – ein Blutbild kann Aufschluss geben.
Was hilft schnell gegen Rhagaden?
Bei oberflächlichen Rissen: Fußbad und Rückfettung.
Bei tiefen Rissen: Wundsalbe, Pflaster und ärztliche Kontrolle.