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Das Wichtigs­te auf einen Blick

  • Trocke­ne, stark beanspruch­te Haut ist die Haupt­ur­sa­che für Rhagaden – beson­ders an Händen, Füßen und Mundwinkeln.
  • Häufig betrof­fen sind Menschen mit Hauter­kran­kun­gen, Vitamin­man­gel oder mecha­ni­scher Belas­tung (z. B. durch Arbeit oder falsches Schuhwerk).
  • Die Behand­lung reicht von Hausmit­teln bis zu medizi­ni­scher Thera­pie – wichtig ist konse­quen­te Pflege und ggf. ärztli­che Abklärung.

Was sind Rhagaden bzw. Schrunden?

Rhagaden (auch Schrun­den genannt) sind feine bis tiefe Hautris­se, die entste­hen, wenn die Haut an Elasti­zi­tät verliert oder stark unter Spannung steht. Sie treten bevor­zugt an stark beanspruch­ten oder trocke­nen Hautarea­len auf: Fersen, Mundwin­kel, Hände, aber auch am After oder in Hautfalten.

Anders als oberfläch­li­che Trocken­heit können Rhagaden:

  • bluten,
  • sich entzün­den,
  • und sehr schmerz­haft sein.
Starke Hornhaut an der Ferse

Bild #1: Leich­ter Riss

Schrunden (Rhagaden) an der Ferse

Bild #2: Tiefe Risse an der Ferse

Rhagaden an der Ferse

Bild #3: Rhagaden an der Ferse

Grund­le­gen­des Wissen zu Rhagaden

Artikel: Rhagaden an Fuß und Ferse

Die häufigs­ten Ursachen von Rhagaden

Der Begriff „Rhaga­de“ leitet sich vom Griechi­schen „rhágē“ = „Riss“ ab. Die Ursache liegt meist in einem Zusam­men­spiel mehre­rer Faktoren:

UrsacheWirkung auf die Haut
Hauttro­cken­heit (Xerose)Vermin­dert Elasti­zi­tät, macht Haut spröde und rissig
Witte­rungs­ein­flüs­seKälte, Wind und Sonne entzie­hen der Haut Feuchtigkeit
Mangeln­de PflegeKein Eincre­men, aggres­si­ve Seifen, heißes Wasser
Chroni­sche Hauterkrankungenz. B. Neuro­der­mi­tis, Psoria­sis, Ichthyose
Pilzin­fek­tio­nenBeson­ders an Zehen­zwi­schen­räu­men, After oder Händen
Vitamin­man­gelz. B. B2-Mangel → typisch für Rhagaden an den Mundwinkeln
Mecha­ni­sche BelastungDruck­stel­len, Reibung (z. B. durch Schuhe, Arbeitshandschuhe)

Profi-Tipp

Wer ständig Rhagaden bekommt, sollte mögli­che Grund­er­kran­kun­gen ärztlich abklä­ren lassen.

Umwelt- & Alltagsfaktoren

Neben inneren Ursachen spielen Umwelt- und Lebens­stil­fak­to­ren eine zentra­le Rolle bei der Entste­hung von Rhagaden.

Häufi­ge Auslö­ser sind:

  • Kälte und trocke­ne Heizungs­luft im Winter
  • Klima­an­la­gen und künst­lich trocke­ne Raumluft
  • Häufi­ges Hände­wa­schen oder Duschen mit aggres­si­ven Reinigern
  • Der regel­mä­ßi­ge Kontakt mit Lösungs­mit­teln, Desin­fek­ti­ons­mit­teln oder Seifen
  • Barfuß­ge­hen auf rauem Unter­grund oder in Sandalen

Diese Belas­tun­gen entzie­hen der Haut wichti­ge Lipide und Feuch­tig­keit – beson­ders an Fersen, Händen oder Lippen. Schutz­maß­nah­men wie das Tragen geschlos­se­ner Schuhe, das Verwen­den von rückfet­ten­den Seifen und Handpfle­ge nach dem Waschen helfen, den Effekt zu mildern.

Erkran­kun­gen als Risikofaktor

Rhagaden können auch ein Symptom innerer Erkran­kun­gen sein, beson­ders wenn sie gehäuft oder trotz Pflege immer wieder auftreten.

Zu den häufigs­ten medizi­ni­schen Ursachen zählen:

  • Diabe­tes melli­tus – Durch vermin­der­te Schweiß­pro­duk­ti­on und gestör­te Durch­blu­tung trock­net die Haut leich­ter aus
  • Neuro­der­mi­tis und Psoria­sis – Chronisch-entzünd­li­che Hautkrank­hei­ten, die die Hautbar­rie­re nachhal­tig stören
  • Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on – Führt zu verlang­sam­tem Hautstoff­wech­sel und trocke­ner Haut
  • Vitamin­man­gel oder Eisen­man­gel – Beson­ders Vitamin B2, B7 (Biotin), Vitamin A und Zink sind entschei­dend für die Hautgesundheit

Diese Erkran­kun­gen erfor­dern eine kombi­nier­te Behand­lung: ärztlich diagnos­tisch, pflege­risch unter­stüt­zend – und oft auch podolo­gisch betreut.

Risiko­grup­pen: Wer ist beson­ders betroffen?

Rhagaden können bei jedem auftre­ten – doch einige Gruppen sind beson­ders gefährdet:

  • Ältere Menschen (nachlas­sen­de Hautfunktion)
  • Diabe­ti­ker (vermin­der­te Wundhei­lung & Hautdurchblutung)
  • Arbei­ter mit Nassbe­ru­fen (z. B. Reini­gung, Gastronomie)
  • Perso­nen mit Neuro­der­mi­tis oder Psoriasis
  • Barfuß­läu­fer & Sportler

Behand­lung: Von Hausmit­teln bis zur medizi­ni­schen Therapie

Die Behand­lung richtet sich nach der Tiefe und Ursache der Rhagade.

Hausmit­tel & Pflege

  • Oliven­öl oder Kokos­öl zur Rückfettung
  • Honig oder Aloe Vera für Regeneration
  • Zinksal­be bei entzün­de­ten Rissen
  • Quark­um­schlä­ge bei Juckreiz oder Schwellung

Achtung

Hausmit­tel helfen nur bei oberfläch­li­chen Rhagaden. Bei tiefe­ren Rissen ist medizi­ni­sche Unter­stüt­zung nötig.

Medizi­ni­sche Therapie

  • Urea-halti­ge Cremes (10–30 %) zur Hornhautregulation
  • Panthe­nol- oder Dexpan­the­nol-Salben zur Wundheilung
  • Hydro­kol­lo­id­pflas­ter bei tiefe­ren Schrunden
  • Antimy­ko­ti­sche Salben bei Pilzbefall
  • Antibio­ti­ka bei infizier­ten, eitri­gen Rhagaden

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Was tun bei chroni­schen oder schmerz­haf­ten Rhagaden?

Dauer­haf­te Rhagaden sind ein Warnzeichen.

In solchen Fällen:

  1. Hautarzt oder Podolo­gen aufsuchen
  2. Profes­sio­nel­le Fußpfle­ge (Podolo­gie)
  3. Syste­mi­sche Ursachen ausschlie­ßen (z. B. Diabe­tes, Vitaminmangel)
  4. Ernäh­rungs­um­stel­lung prüfen (Omega‑3, Vitamin A, Zink)

Vorbeu­gung: 5 Maßnah­men, die wirklich helfen

✅ Täglich eincre­men – am besten mit rückfet­ten­den Inhaltsstoffen

✅ Lauwar­mes Wasser statt heißer Duschen

✅ Sanfte Reini­gungs­mit­tel ohne Alkohol

✅ Haut vor Kälte & Nässe schüt­zen (Handschu­he, Socken)

✅ Regel­mä­ßi­ge Hautkon­trol­len bei Grunderkrankungen

Ernäh­rung & Hautgesundheit

Eine gesun­de, wider­stands­fä­hi­ge Haut braucht mehr als Cremes – sie beginnt mit der richti­gen Nährstoff­zu­fuhr von innen.

Menschen, die häufig unter trocke­ner, rissi­ger Haut leiden, sollten auf folgen­de Vital­stof­fe achten:

  • Vitamin A & E – Schüt­zen die Hautzel­len vor Austrock­nung und fördern Regeneration
  • Biotin & Zink – Wichtig für die Zellneu­bil­dung und Hautelastizität
  • Omega-3-Fettsäu­ren – Reduzie­ren Entzün­dun­gen und verbes­sern den Feuch­tig­keits­ge­halt der Haut
  • Ausrei­chen­de Flüssig­keits­zu­fuhr – Wasser ist essen­zi­ell für eine gesun­de Hautbalance

Tipp: Integrie­ren Sie regel­mä­ßig Nüsse, Saaten, Avoca­dos, fetten Fisch, grünes Gemüse und Vollkorn­pro­duk­te in Ihre Ernäh­rung – so beugen Sie Rhagaden aktiv vor.

Tägli­che Fußpfle­ge – kleine Gewohn­hei­ten, große Wirkung

Oft lassen sich Rhagaden bereits mit einfa­chen Maßnah­men im Alltag verhindern.

Die tägli­che Fußpfle­ge ist dabei beson­ders wichtig:

  • Verwen­den Sie feuch­tig­keits­spen­den­de Cremes mit Urea (abends!)
  • Trock­nen Sie die Füße gründ­lich ab – auch zwischen den Zehen
  • Entfer­nen Sie Hornhaut sanft, z. B. mit einem Bimsstein (nicht bei offenen Rissen!)
  • Tragen Sie atmungs­ak­ti­ve, gut sitzen­de Schuhe und wechseln Sie diese regelmäßig
  • Vermei­den Sie barfu­ßes Gehen auf harten oder sehr heißen Böden
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Diese Routi­nen stärken die Hautschutz­bar­rie­re und helfen, Rissbil­dung dauer­haft zu vermeiden.

Häufig gestell­te Fragen (FAQ) zu Ursachen & Behand­lung von Rhagaden

In diesem Kapitel beant­wor­ten wir kurz und knapp die häufigs­ten Fragen.

1. Was sind die häufigs­ten Ursachen für Rhagaden an Fuß und Ferse?

Die Haupt­ur­sa­chen sind trocke­ne Haut, übermä­ßi­ge Hornhaut­bil­dung und mecha­ni­sche Reize wie Druck oder Reibung. Auch Erkran­kun­gen wie Diabe­tes, Neuro­der­mi­tis oder Schup­pen­flech­te können die Hautbar­rie­re schwä­chen und Risse begünstigen.

2. Können äußere Einflüs­se wie Wetter oder falsches Schuh­werk Rhagaden verursachen?

Ja, Kälte, trocke­ne Heizungs­luft, Barfuß­lau­fen im Sommer oder zu enge Schuhe reizen die Haut und fördern das Austrock­nen – ein häufi­ger Auslö­ser für Rhagaden an der Ferse.

3. Welche medizi­ni­schen Vorer­kran­kun­gen begüns­ti­gen die Entste­hung von Rhagaden?

Erkran­kun­gen wie Diabe­tes melli­tus, Schild­drü­sen­stö­run­gen, Neuro­der­mi­tis oder Psoria­sis führen häufig zu trocke­ner Haut und machen die Entste­hung von Rissen wahrscheinlicher.

4. Wie werden Rhagaden an den Füßen richtig behandelt?

Die Behand­lung besteht aus regel­mä­ßi­ger Entfer­nung der Hornhaut, dem Auftra­gen feuch­tig­keits­spen­den­der und rückfet­ten­der Pflege­pro­duk­te sowie dem Schutz der betrof­fe­nen Stellen vor weite­rer Reibung.

5. Welche Pflege­pro­duk­te eignen sich zur Behand­lung von Rhagaden?

Cremes mit Harnstoff (Urea), Panthe­nol, Sheabut­ter oder Cerami­den sind beson­ders geeig­net. Bei tiefen Rissen kommen auch medizi­ni­sche Schrun­den­sal­ben oder Wund- und Heilsal­ben zum Einsatz.

6. Wann ist eine podolo­gi­sche oder ärztli­che Behand­lung notwendig?

Bei tiefen, schmerz­haf­ten, entzün­de­ten oder nicht heilen­den Rhagaden – beson­ders bei Vorer­kran­kun­gen wie Diabe­tes – sollte unbedingt profes­sio­nel­le Hilfe in Anspruch genom­men werden.

7. Wie lange dauert die Heilung von Rhagaden?

Oberfläch­li­che Rhagaden können bei guter Pflege inner­halb weniger Tage abhei­len. Tiefe Risse benöti­gen je nach Hautzu­stand und Pflege­auf­wand mehre­re Wochen.

8. Können Rhagaden auch durch falsche Pflege entstehen?

Ja, zu häufi­ges oder grobes Entfer­nen von Hornhaut, aggres­si­ve Pflege­pro­duk­te oder mangeln­des Eincre­men können die Haut zusätz­lich austrock­nen und Rhagaden begünstigen.

Hinweis: Dieses FAQ dient der allge­mei­nen Infor­ma­ti­on und ersetzt keine indivi­du­el­le medizi­ni­sche Beratung. Bei spezi­fi­schen Fragen wenden Sie sich bitte an einen Facharzt oder eine quali­fi­zier­te Podologin.

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