Autor: Redaktion
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Während Cremes, Salben und Sprays oft als erste Wahl bei der Behand­lung von Fußpilz gelten, gibt es auch Tablet­ten, die erfolg­reich zur Bekämp­fung der Infek­ti­on einge­setzt werden.

Handelt es sich um eine leich­te Form des Fußpil­zes, wird zunächst ein nicht­in­va­si­ver Ansatz versucht.

Dazu eignen sich vor allem topische Antimykotika.

„Topisch” ist ein medizi­ni­scher Fachbe­griff, der aus dem Griechi­schen stammt und bedeu­tet, dass die Anwen­dung örtlich bzw. äußer­lich stattfindet.

Topische Anti-Fußpilz-Mittel werden üblicher­wei­se in Form von Cremes, Salben, Sprays und Puder in der Apothe­ke rezept­frei angeboten.

Da es zahlrei­che Präpa­ra­te mit unter­schied­li­chen Wirkstof­fen gibt, wird ihr behan­deln­der Arzt Sie über das geeig­ne­te Medika­ment beraten.

Antimy­ko­ti­ka zur äußer­li­chen Anwen­dung werden auf die betrof­fe­nen Stellen aufge­tra­gen und sollen sowohl die Vermeh­rung als auch das Wachs­tum der Pilze hemmen.

Schlägt diese Behand­lung nach einem bestimm­ten Zeitraum nicht an, kann der Arzt eine Fortset­zung der Thera­pie mit syste­mi­schen Antimy­ko­ti­ka in Erwägung ziehen.

Syste­mi­sche Medika­men­te sind Arznei­mit­tel, die über den Blutkreis­lauf im Körper verteilt werden.

Auf diese Weise zirku­lie­ren die Wirkstof­fe im gesam­ten Körper und können die Pilzin­fek­ti­on von innen bekämpfen.

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So wenden Sie es korrekt an!

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Tablet­ten gegen Fußpilz: Das müssen Sie wissen

Im Gegen­satz zu vielen äußer­lich anwend­ba­ren Medika­men­ten gegen Fußpilz sind die meisten Tablet­ten mit antimy­ko­ti­schen Wirkstof­fen nicht rezept­frei erhältlich.

Umgang mit rezept­frei­en Medikamenten

Tatsäch­lich gibt es rezept­freie, aber apothe­ken­pflich­ti­ge Medika­men­te gegen Pilzin­fek­tio­nen des Magen-Darm-Bereichs, wie z.B. Nystaderm.

Sie sollten aller­dings auf keinen Fall basie­rend auf einer Selbst­dia­gno­se mit Fußpilz einge­nom­men werden!

Da es verschie­de­ne Pilzar­ten gibt, die unter­schied­li­che Körper­tei­le befal­len, kann nur ein Arzt entschei­den, ob das Medika­ment tatsäch­lich das Richti­ge ist.

Der erste Schritt zu einer effek­ti­ven Behand­lung ist deshalb die korrek­te Diagno­se.

Typische Sympto­me einer Infek­ti­on mit Fußpilz sind:

Äußerungen einer Fußpilz-Infektion

Erste Anlauf­stel­le Arzt

Leiden Sie unter einem oder mehre­ren der oben darge­stell­ten Sympto­me, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen!

Es gibt Erkran­kun­gen, die ähnli­che Beschwer­den wie Fußpilz verur­sa­chen, aber andere Behand­lungs­for­men benötigen.

Steht fest, dass es sich tatsäch­lich um Fußpilz handelt, wird der Arzt beurtei­len, wie schwer­wie­gend die Infek­ti­on ist und abwägen, ob eine äußer­li­che Behand­lung der betrof­fe­nen Stellen ausrei­chend ist.

Fakto­ren, die für eine Verschrei­bung von Fußpilz-Tablet­ten sprechen sind:

  1. Schwe­re bzw. fortge­schrit­te­ne Infek­ti­on: Ist der Fußpilz in tiefer­lie­gen­de Hautschich­ten einge­drun­gen, kann eine Thera­pie mit Tablet­ten wirksa­mer sein.
  2. Chroni­sche Infek­tio­nen: Tritt Fußpilz wieder­holt auf oder ist bereits chronisch, könnte eine Resis­tenz gegen­über topischen Medika­men­ten vorliegen.
  3. Nagel­pilz: Die Ausbrei­tung der Pilzin­fek­ti­on auf die Nägel ist häufig eine Indika­ti­on für die Notwen­dig­keit einer syste­mi­schen Behandlung.
  4. Beson­de­re Risiko­grup­pen: Patien­ten mit geschwäch­tem Immun­sys­tem, Diabe­tes oder anderen gesund­heit­li­chen Einschrän­kun­gen können ein höheres Risiko für schwer­wie­gen­de Pilzin­fek­tio­nen haben, die unbedingt verhin­dert werden sollten.
  5. Erfolg­lo­se Behand­lung: Wenn eine Behand­lung mit topischen Antimy­ko­ti­ka nicht erfolg­reich war, kann eine orale Thera­pie helfen.

Welche Tablet­ten gegen Fußpilz gibt es?

Tablet­ten, die gegen Fußpilz einge­setzt werden, gibt es von verschie­de­nen Herstel­lern und mit unter­schied­li­chen Wirkstoffen.

Gängi­ge Wirkstoffe

  1. Terbi­na­fin
    Marken­na­me: Lamisil
  2. Itraco­na­zol
    Marken­na­me: Sporanox
  3. Fluco­na­zol
    Marken­na­me: Diflucan

In Abhän­gig­keit vom Herstel­ler, können die Marken­na­men und die Darrei­chungs­form des Medika­ments variieren.

Weiter­hin gibt es auch eine Auswahl an Generi­ka mit den gleichen Wirkstof­fen von verschie­de­nen Anbietern.

Kopien von Markenprodukten

Generi­ka werden auch als „Nachah­mer­pro­duk­te” bezeichnet.

Es handelt sich dabei um günsti­ge­re Präpa­ra­te mit dem gleichen Wirkstoff und der gleichen Quali­tät wie Marken­me­di­ka­men­te, deren Patent­schutz abgelau­fen ist.

Da die Herstel­ler keine Gebüh­ren für die Forschung und Entwick­lung zahlen müssen, können Generi­ka meistens zu einem niedri­ge­ren Preis angebo­ten werden.

Einen bestimm­ten Wirkstoff kann es für die äußere Anwen­dung als Crème oder Spray geben, aber auch in Tablettenform.

Welche Behand­lungs­form am besten geeig­net ist, entschei­det der Arzt individuell.

Genaue Auskunft zu den einzel­nen Marken und Herstel­lern geben in der Regel auch Apothe­ke­rin­nen und Apotheker.

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Ratge­ber lesen

Mögli­che Neben­wir­kun­gen von Tablet­ten gegen Fußpilz

Ein Grund, warum eine syste­mi­sche Thera­pie bei Fußpilz von Ärzten genau­es­tens abgewägt wird, sind die Neben­wir­kun­gen, die auftre­ten können.

Wer nach Erfah­rungs­be­rich­ten zu Tablet­ten gegen Fußpilz sucht, findet ganz unter­schied­li­che Ausführungen.

Achtung

Nicht jeder Patient erlebt Neben­wir­kun­gen von syste­mi­schen Antimy­ko­ti­ka. Manche Menschen vertra­gen die Medika­men­te sehr gut, andere nicht. Außer­dem kann auch die Art und Inten­si­tät der Neben­wir­kun­gen variieren.

Aus diesem Grund ist es umso wichti­ger, dass der behan­deln­de Arzt eine ausführ­li­che Anamne­se macht und bestehen­de gesund­heit­li­che Proble­me mit einbe­zieht, bevor die Behand­lung begon­nen wird.

Eine Liste mögli­cher Neben­wir­kun­gen, die in Verbin­dung mit Tablet­ten gegen Fußpilz genannt werden sieht wie folgt aus:

  • Übelkeit
  • Erbre­chen
  • Durch­fall
  • Bauch­schmer­zen
  • Leber­funk­ti­ons­stö­run­gen
  • Hautaus­schlag
  • Juckreiz
  • Urtika­ria (Quaddeln)
  • Muskel­schmer­zen
  • Schwin­del
  • Verän­de­run­gen im Blutbild
  • Aller­gi­sche Reaktionen

Manche Präpa­ra­te gegen Fußpilz können außer­dem das Risiko für Herzrhyth­mus­stö­run­gen erhöhen.

Arzt infor­mie­ren

Wenn Ihnen während der Einnah­me der Fußpilz-Tablet­ten ungewöhn­li­che Sympto­me auffal­len, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt in Kontakt treten, damit er die Situa­ti­on evalu­iert und entspre­chend handelt.

Tablet­ten gegen Fußpilz – Fazit

Tablet­ten gegen Fußpilz können eine notwen­di­ge Option sein, insbe­son­de­re in schwe­ren Fällen, z.B. wenn die Thera­pie mit topischen Medika­men­ten nicht effek­tiv war.

Die Behand­lung hat aller­dings eine Dauer von bis zu 6 Monaten.

Wie lange man die Tablet­ten tatsäch­lich einneh­men muss, um den Fußpilz zu bekämp­fen, kann nur der behan­deln­de Arzt entscheiden.

Wegen der mögli­chen Neben­wir­kun­gen erfor­dert die Einnah­me außer­dem eine genaue Überwa­chung durch den Arzt sowie regel­mä­ßi­ge Kontrollen.

Auch wenn die Sympto­me frühzei­tig abklin­gen, ist es entschei­dend, die Tablet­ten über den geplan­ten Thera­pie­zeit­raum einzu­neh­men, um mögli­che Rückfäl­le zu vermeiden.

Selbst­me­di­ka­ti­on vermeiden

Wer sich dazu entschließt, Tablet­ten gegen Fußpilz ohne ärztli­che Beglei­tung einzu­neh­men, riskiert mitun­ter schwe­re Nebenwirkungen.

Welche Wechsel­wir­kun­gen mit anderen Medika­men­ten auftre­ten können, sollte im Vorfeld unbedingt mit dem Arzt geklärt werden.

Entschei­dend für den Erfolg der Thera­pie mit Fußpilz-Tablet­ten ist eine enge Zusam­men­ar­beit mit dem Arzt und die genaue Einhal­tung der Anweisungen!

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