Autor: Redaktion
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Bundes­weit gibt es etwa 30 Berufs­fach­schu­len für Podolo­gie, an denen man die staat­lich anerkann­te Ausbil­dung machen kann.

Das Inter­es­se an Ausbil­dungs­plät­zen in der Podolo­gie ist in den letzten Jahren erheb­lich gestiegen.

Gründe dafür sind:

  • Sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt
  • Selbst­stän­dig­keit direkt nach der Ausbil­dung möglich
  • Vielfäl­ti­ge Einsatzgebiete
  • Flexi­ble Ausbildungsform

Absol­ven­ten podolo­gi­scher Ausbil­dun­gen werden hände­rin­gend gesucht — nicht zuletzt, weil die Anzahl der Patien­ten mit Diabe­tes jährlich steigt.

Laut dem Bundes­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit sind in Deutsch­land aktuell 7,2 % der Erwach­se­nen an Diabe­tes erkrankt.

Die Deutsche Diabe­tes Hilfe geht von rund 11 Millio­nen betrof­fe­nen Menschen aus.

Anspruch auf eine Behand­lung beim Podolo­gen haben laut Heilmit­tel­ver­ord­nung mittler­wei­le aber auch Patien­ten, mit anderen Erkran­kun­gen, die eine Verschlech­te­rung der Fußge­sund­heit nach sich ziehen können.

Podolo­gen mit staat­lich anerkann­ter Ausbil­dung leisten somit nicht nur einen wichti­gen Beitrag zum Gesund­heits­we­sen, sondern entlas­ten es auch durch geziel­te Präven­ti­on von Folgeerkrankungen.

Es kann davon ausge­gan­gen werden, dass die Podolo­gie in Zukunft einen noch größe­ren Stellen­wert in der nicht­ärzt­li­chen Heilkun­de einneh­men wird.

Gute Aussich­ten für alle, die sich jetzt überle­gen eine Ausbil­dung in der podolo­gi­schen bzw. medizi­ni­schen Fußpfle­ge anzufangen!

Was braucht man um Podolo­ge zu werden?

Die Haupt­vor­aus­set­zung für eine Ausbil­dung zur Podolo­gin oder zum Podolo­gen ist ein mittle­rer Bildungs­ab­schluss.

Wer einen Haupt­schul­ab­schluss hat, kann sich ebenfalls für einen Schul­platz quali­fi­zie­ren, insofern eine abgeschlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung von mindes­tens zweijäh­ri­ger Dauer vorliegt.

Eine weite­re Voraus­set­zung ist die gesund­heit­li­che Eignung, welche vor Beginn der Ausbil­dung zum Podolo­gen durch einen Arzt attes­tiert werden muss.

Hat man alle Nachwei­se, steht der Suche nach einem passen­den Ausbil­dungs­platz nichts mehr im Wege!

Die Ausbil­dung in der Podolo­gie im Faktencheck

Da die Ausbil­dung in der Podolo­gie 2002 bundes­ein­heit­lich in der Ausbil­dungs- und Prüfungs­ver­ord­nung (PodAPrV) geregelt wurde, sind Verlauf und Aufbau klar definiert.

Die wichtigs­ten Fakten auf einen Blick:

Berufs­be­zeich­nungPodolo­ge oder PodologinWer eine staat­lich anerkann­te Ausbil­dung absol­viert und das Examen bestan­den hat, kann auch die Bezeich­nung „medizi­ni­scher Fußpfle­ger“ oder „medizi­ni­sche Fußpfle­ge­rin“ tragen.

Die Erlaub­nis erfolgt durch das zustän­di­ge Regierungspräsidium.
Ausbil­dungs­formSchuli­sche AusbildungDer theore­ti­sche Unter­richt findet an Berufs­fach­schu­len statt.

Prakti­sche Erfah­run­gen sammelt man in der Ausbil­dung zur Podolo­gin oder zum Podolo­gen in koope­rie­ren­den Ausbildungsstätten.
Voraus­set­zun­gen für die SchulaufnahmeRealschul­ab­schluss oder gleich­wer­ti­ge SchulbildungEs wird außer­dem eine Bestä­ti­gung zur gesund­heit­li­chen Eignung benötigt.
Inhal­teKombi­na­ti­on aus natur­wis­sen­schaft­li­chen Fächern und medizi­ni­schen GrundlagenDer Lehrplan umfasst auch die Vermitt­lung von kaufmän­ni­schen Fähig­kei­ten und Soft Skills, bei denen der Umgang mit Patien­ten geübt wird.
AufbauTheore­ti­scher und prakti­scher Unter­richt, sowie prakti­sche AusbildungFür den theore­ti­schen und prakti­schen Unter­richt sind 2000 Stunden angedacht.

Der prakti­sche Teil der Podolo­gie-Ausbil­dung setzt sich aus 1000 Stunden zusammen.
Dauer2 Jahre in VollzeitMan kann in Teilzeit Podolo­ge werden, dann hat die Ausbil­dung eine Dauer von höchs­tens 4 Jahren.

Ebenfalls sind berufs­be­glei­ten­de Varian­ten möglich, die in der Regel 3 Ausbil­dungs­jah­re umfassen.
PrüfungStaat­li­ches ExamenDas staat­li­che Examen besteht aus drei Prüfun­gen: schrift­lich, mündlich und praktisch.
KostenDas Schul­geld wird von den Schulen festgelegtEs gibt diver­se Finan­zie­rungs- und Fördermöglichkeiten.

Ziele der Podologie-Ausbildung

In erster Linie lernt man in der Podolo­gie-Ausbil­dung eine Vielzahl verschie­de­ner Heilmaß­nah­men und Fertig­kei­ten, um erkrank­te Füße sachge­mäß versor­gen zu können.

Als Podolo­ge oder Podolo­gin ist man aber nicht nur Exper­te für Fußpro­ble­me aller Art, sondern auch eine wichti­ge Bezugs­per­son für die Patienten.

Sensi­bles Thema

Füße sind ein sensi­bles Thema und insbe­son­de­re bei optisch auffäl­li­gen Erkran­kun­gen, tun sich viele Menschen schwer Hilfe zu suchen.

Deshalb lernt man in der Podolo­gie-Ausbil­dung empathisch auf Patien­ten zuzuge­hen und Ihnen die Ängste zu nehmen.

Abtrocknen der Füße nach einem Fußbad

Wie schwer ist die Ausbil­dung in der Podologie?

Wie schwer die Ausbil­dung in der Podolo­gie ist, kann man nicht pauschal sagen, denn jeder hat unter­schied­li­che Erwar­tun­gen.

Um einen ersten Eindruck über den Umfang und die genau­en Inhal­te zu bekommt, lohnt es sich im Vorfeld, auf den Seiten der in Frage kommen­den Berufs­schu­len nachzuschauen.

Dort gibt es meistens viele detail­lier­te Infor­ma­tio­nen, die bei einer Entschei­dung helfen.

Insge­samt kann man jedoch sagen, dass der Weg in den Beruf des Podolo­gen zwar anspruchs­voll, aber sehr abwechs­lungs­reich ist.

Man sollte sich auf keinen Fall von der Themen­viel­falt des Lehrpla­nes abschre­cken lassen – wer heilkund­lich tätig sein möchte und keine Berüh­rungs­ängs­te hat, ist in der medizi­ni­schen Fußpfle­ge genau richtig!

In manchen Fällen kann die Podolo­gie-Ausbil­dung verkürzt werden.

Das hängt aller­dings von den indivi­du­el­len Voraus­set­zun­gen ab und unter­liegt stets einer Überprü­fung durch die zustän­di­ge Behörde.

Am besten fragt man zuerst direkt bei der Berufs­fach­schu­le nach.

Ausbil­dung zum Podolo­gen berufs­be­glei­tend absolvieren

Grund­sätz­lich ist es möglich die Ausbil­dung zum Podolo­gen berufs­be­glei­tend zu absolvieren.

Je nach Bundes­land und Berufs­fach­schu­le fallen die Rahmen­be­din­gun­gen dafür sehr unter­schied­lich aus.

Manche Schulen haben Teilzeit­kon­zep­te, bei denen der Unter­richt z.B. freitags und samstags stattfindet.

Dem Schul­be­trieb ist mögli­cher­wei­se sogar eine podolo­gi­sche Praxis angeschlos­sen, in der man die prakti­sche Ausbil­dung machen kann.

Auch hier gilt: im Vorfeld infor­mie­ren und bei den Berufs­fach­schu­len nachfragen!

Achtung bei Wochenendkursen

Eine Podolo­gen-Ausbil­dung kann nicht als Wochen­end­kurs absol­viert werden.

Es gibt sehr viele Kosme­tik­schu­len, die kurze Fortbil­dun­gen in der medizi­ni­schen Fußpfle­ge anbieten.

Dabei handelt es sich nicht um staat­lich anerkann­te Podolo­gie-Ausbil­dun­gen, sondern um Zerti­fi­zie­run­gen aus dem Bereich der kosme­ti­schen Fußpflege.

Über die die Unter­schie­de infor­mie­ren wir in unserem Beitrag „Podolo­gie oder Fußpfle­ge? Die Unter­schie­de einfach erklärt“.

Kosten der Podologie-Ausbildung

Die Kosten einer Ausbil­dung an einer Berufs­fach­schu­le setzen sich meistens aus einem monat­li­chen Schul­geld, Verwal­tungs­ge­büh­ren und Materi­al­kos­ten zusammen.

Dazu kommen häufig noch Aufnah­me- und Prüfungs­ge­büh­ren.

Über die Höhe entschei­det jede Schule selbst.

Wer z.B. eine Ausbil­dung zum Podolo­gen in Baden Württem­berg macht, muss das Schul­geld selbst zahlen.

In 7 anderen Bundes­län­dern besteht dagegen seit einigen Jahren Schulgeldfreiheit.

Achtung!

Aller­dings können auch hier die Regelun­gen zwischen den einzel­nen Gesund­heits­fach­be­ru­fen variie­ren.

Ein weite­res Hinder­nis ist, dass es nicht in jedem Bundes­land eine Berufs­fach­schu­le gibt, die eine Ausbil­dung in der Podolo­gie anbietet.

Podologie Ausbildung finanzieren

Es gibt Schulen, die ihren Auszu­bil­den­den aktiv entge­gen­kom­men, indem sie ihnen die Möglich­keit bieten in angebun­de­nen Praxen unter Anlei­tung Behand­lun­gen durch­zu­füh­ren, die dann mit dem Schul­geld verrech­net werden.

Wie viel verdient ein Podolo­ge in Ausbildung?

Podolo­gen, die sich in der Ausbil­dung befin­den, haben kein monat­li­ches Einkom­men.

Eine einheit­li­che Regelung zur Finan­zie­rung von schuli­schen Ausbil­dun­gen, gibt es in Deutsch­land nicht – wohl aber diver­se Förde­run­gen, die man in Anspruch nehmen kann.

Dazu zählen Bildungs­kre­di­te mit günsti­gen Kondi­tio­nen und Bildungs­gut­schei­ne, die über die Agentur für Arbeit beantragt werden können.

Unser Fazit

Die Ausbil­dung zur Podolo­gin oder zum Podolo­gen nimmt im Gesund­heits­be­reich einen beson­de­ren Stellen­wert ein und bietet allen, die sich umschu­len oder weiter­bil­den möchten, eine solide Perspektive.

Dank der flexi­blen Ausbil­dungs­form ist eine berufs­be­glei­ten­de Ausbil­dung möglich.

Nach Abschluss der staat­li­chen Prüfung kann man sich entwe­der sofort selbst­stän­dig machen oder in Festan­stel­lung arbeiten.

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Unsere Redaktion besteht aus einem interdisziplinären Team mit mehrjähriger Erfahrung im sozialen Bereich. Wir schreiben zu den unterschiedlichsten Themen in den Bereichen der Podologie und der medizinischen Fußpflege. Jeder Artikel wird von einer staatl. gepr. Podologin überprüft, ergänzt und ggf. korrigiert.

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