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Aufgrund mangelnder Fußhygiene kann es passieren, dass Kinder nach einem Besuch im Schwimmbad einen ungebetenen Gast mit nachhause bringen: den Fußpilz.
Die Erreger der ansteckenden Infektionskrankheit halten sich gerne in feuchten, nassen Orten auf, wo viel Barfuß gelaufen wird. Aber auch zuhause kann es schnell passieren, dass Kinder an Fußpilz erkranken, wenn bereits ein Familienmitglied betroffen ist.
Durch ihr aufbauendes Immunsystem sind Kleinkinder und Babys sogar noch anfälliger. Umso wichtiger ist es, in diesen Fällen zeitnah zu handeln.
Fußpilz verschwindet nicht von alleine, deshalb darf er nicht unbehandelt bleiben!
Ursachen bei Kindern
Die Pilzinfektion (auch: Mykose) kommt am häufigsten durch Fadenpilze zustande. Alternativ können Schimmel- oder Hefepilze dafür verantwortlich sein.
Die Erreger verbreiten sich durch direkten Hautkontakt oder über infizierte Hautschüppchen und schädigen den Schutzmantel der Haut.
Kinder sind kaum betroffen
Fußpilz tritt vor der Pubertät nur selten auf, da sich die Kinderhaut schneller erneuert als von Erwachsenen. Leider tritt es heutzutage durch ein zunehmend geschwächtes Immunsystem häufiger auf als früher.
Oftmals wird die Infektion von Mensch zu Mensch übertragen. Da sich die Pilzsporen durch Kontakt mit Oberflächen ausbreiten, können auch Kinder indirekt infiziert werden.
Ansteckungsgefahr besteht vor allem in Schwimmbädern, in der Sauna oder auch im Teppichboden von Hotels.
Ein feuchtwarmes Klima bietet den perfekten Nährboden für Pilze.
Kinder infizieren sich, wenn ältere Familienmitglieder Fußpilz haben, sei es durch Barfußlaufen, das probeweise Anziehen der Schuhe ihrer Eltern oder dem Teilen von Handtüchern.
Generell gibt es ein erhöhtes Risiko bei Menschen mit arteriellen Durchblutungsstörungen, chronischen Krankheiten wie Diabetes oder bei einem geschwächten Immunsystem.
Auf verschwitzten oder verletzten Füßen übertragen sich die Erreger leicht.
Treibt Ihr Kind viel Sport, könnte Fußpilz auch begünstigt werden. Nicht umsonst heißt die Infektion im Englischen „athlete’s foot“ (deutsch: Sportlerfuß).
Athlete’s foot
Sportler haben aufgrund von intensiver Schweißbildung und dem Tragen geschlossener Sportschuhe ein erhöhtes Risiko für Fußpilz.
Zusätzlich können Mikroverletzungen an den Zehen auftreten, wenn die Schuhe reiben. Das Duschen in Gemeinschaftsduschen, besonders barfuß, erhöht das Infektionsrisiko erheblich.
Kurz und knapp
Fälle für ein erhöhtes Risiko:
- Ihr Kind hat ein geschwächtes Immunsystem.
- Ihr Kind hat eine chronische Krankheit.
- Jemand in der Familie hat oder hatte kürzlich Fußpilz.
- Ihr Kind macht regelmäßig Sport.
- Die Füße schwitzen schnell oder sind verletzt.
- Ihr Kind war barfuß im Frei‑, Hallenbad, in Umkleidekabinen o.Ä.
Symptome und Arten
Im Anfangsstadium fangen die Füße, besonders in den Zehenzwischenräumen, an zu jucken oder zu brennen. Dies führt zu Rötungen und rissiger, schuppiger Haut, sodass sich Füße auch schälen können.
Außerdem können sich weiße und verdickte Hautstellen bilden, die dem Aussehen einer Hornhaut ähneln.
Fußpilz erkennen
Symptome im Blick:
- Juckreiz
- Brennendes Gefühl
- Rötungen
- Rissige/schuppige Haut
- Weiße verdickte Hautstellen
- Riecht unangenehm (nicht nach Schweiß)
Wird der Fußpilz nicht behandelt, riskiert man eine Verbreitung auf der ganzen Fußsohle oder auch auf den Nägeln.
Je nach Ausprägung wird zwischen drei Formen unterschieden:
- Interdigitale Form: Fußpilz zwischen den Zehen
- Vesikulöse-dyshidrotische Form: Fußpilz mit Bläschen
- Squamös-hyperkeratotische Form: Verhornter Fußpilz an den Sohlen
Achtung
Bei der squamös-hyperkeratotischen Form sieht der Pilzbefall häufig wie trockene Haut aus. Für eine genaue Diagnose sollten Sie sich an einen qualifizierten Podologen wenden, anstatt auf Bildern aus dem Internet zu vertrauen.
Behandlung
Da Kinder und insbesondere Babys eine empfindliche Haut haben, ist es essenziell sie direkt zu behandeln.
Wichtig
Fußpilz heilt nicht von selbst, deswegen ist eine Behandlung immer notwendig.
Wirkstoffe
Bewährte Wirkstoffe sind Pyridone, Econazol, Clotrimazol, Bifonazol und Terbinafin.
Cremes reichen meist aus, um eine Infektion zu lindern – insbesondere in den Zehenzwischenräumen.
Beachte
Die betroffenen Stellen muss man – selbst wenn die Symptome abklingen – drei bis vier Wochen behandeln. So wird der Pilz in den tieferen Hautschichten bekämpft und eine neue Infektion verhindert.
Wenn die Infektion voranschreitet, kann der Einsatz von Medikamenten erforderlich sein. Diese sind aber erst für Kinder über 14 geeignet. Bei Kleinkindern sollten dementsprechend Salben o.Ä. verwendet werden.
Hausmittel gegen Fußpilz
Besonders wenn die Jüngeren betroffen sind, suchen Eltern nach sanften Lösungen oder Hausmitteln für ihre Kinder.
Häufig stößt man im Internet dabei auf Grapefruitkernextrakt. Es handelt sich um einen natürlichen Wirkstoff, der die Haut nicht allzu strapaziert.
Leider gibt es momentan keine wissenschaftlichen Belege für die Heilwirkung. Aus diesem Grund darf damit auch nicht beworben werden.
Ebenso gibt es für Hausmittel wie ätherische Öle oder Fußbäder keine wissenschaftlichen Nachweise für eine Wirkung bei Fußpilz.
Das Wachstum lässt sich nur mit antimykotischen Mitteln stoppen. Dennoch desinfiziert Salzwasser Hautunreinheiten, tötet Bakterien und entfernt tote Hautschuppen.
Laut dem AOK-Gesundheitsmagazin ist die Anwendung als Unterstüzung zu dem Antimykotika in Ordnung, sollte aber bei Verschlimmerungen rechtzeitig abgebrochen gewerden.
Prävention und Tipps
Um das Risiko einer Infektion zu minimieren, ist es wichtig, die Füße trocken zu halten, Socken aus Baumwolle sowie offene und atmungsaktive Schuhe zu tragen.
Für geschlossene Schuhe wie Sportschuhe, Sneaker, Winterstiefel etc. bietet es sich an, präventiv ein antimykotisches Schuhspray zu verwenden. Nach einer Mykose sollten die Schuhe zudem gewaschen und desinfiziert werden.
An Orten, die besonders anfällig für Fußpilz (Schwimmbad, Umkleidekabinen, Sauna, Hotel etc.) sind, empfiehlt sich das Tragen von Bade- oder Hausschuhen.
Hat ein Familienmitglied eine Fußmykose, gibt es folgende Dinge zu beachten:
- Separate Handtücher und Pflegeutensilien (Nagelwerkzeug o.Ä.)
- Handtücher, Socken etc. heiß waschen (mindestens bei 60° und mit Hygienespüler)
- Badematten desinfizieren bzw. regelmäßig auswechseln
- Extra-Handtuch für den infizierten Hautbereich, da sich der Pilz sonst ausbreiten könnte
- Fußböden regelmäßig desinfizieren, vor allem wenn Babys krabbeln
Durch eine konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen wird das Ansteckungsrisiko für Ihr Kind minimiert.
Unser Fazit
Hat Ihr Kind eine Fußpilzinfektion, muss die betroffene Stelle zügig mit antimykotischen Mitteln wie Cremes, Salben o.Ä., für mindestens drei Wochen, behandelt werden.
In den meisten Fällen steckt sich das Kind beim Barfußlaufen über infizierte Oberflächen indirekt an.
Packen Sie für Ihren nächsten Schwimmbadbesuch sicherheitshalber Badeschuhe ein.