Autor: Redaktion

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Das Wich­tigs­te in Kürze:

  • 📖 Defi­ni­ti­on und Bedeu­tung: Die Ana­mne­se ist die sys­te­ma­ti­sche Erfas­sung der medi­zi­ni­schen Vor­ge­schich­te eines Pati­en­ten und bil­det die Grund­la­ge für eine erfolg­rei­che Behandlung.
  • 🎯 Ziele der Ana­mne­se: Sie dient dazu, einen genau­en Ein­druck vom Gesund­heits­zu­stand und den Lebens­um­stän­den des Pati­en­ten zu gewin­nen, rele­van­te Fak­to­ren für die Dia­gno­se zu erfas­sen und Ver­trau­en zwi­schen Pati­ent und Behand­ler aufzubauen.
  • 🗂️ Arten der Ana­mne­se: Es gibt ver­schie­de­ne For­men wie die Fami­li­en­ana­mne­se zur Erken­nung gene­ti­scher Ver­an­la­gun­gen, die vege­ta­ti­ve Ana­mne­se zur Erfas­sung kör­per­li­cher Beschwer­den und die Sozi­al­ana­mne­se zur Bewer­tung der Lebens­si­tua­ti­on des Patienten.

Die Ana­mne­se bezeich­net das Erfas­sen der per­sön­li­chen medi­zi­ni­schen Vor­ge­schich­te eines Patienten.

Sorg­fäl­tig und sys­te­ma­tisch durch­ge­führt, bil­det sie die Grund­la­ge jeder erfolg­rei­chen Behandlung.

Eine Ana­mne­se fin­det im Rah­men eines Erst­ge­sprä­ches mit Ärz­ten, Podo­lo­gen oder ande­ren Erbrin­gern medi­zi­ni­scher Leis­tun­gen statt.

Im wei­te­ren Ver­lauf der Behand­lung wer­den die Daten ste­tig ergänzt und aktualisiert.

Das Ziel ist es:

  • Sich einen genau­en Ein­druck vom Gesund­heits­zu­stand und den Lebens­um­stän­den des Pati­en­ten machen
  • Alle rele­van­ten Fak­to­ren, die zur kor­rek­ten Dia­gno­se füh­ren erfassen
  • Gene­ti­sche Ver­an­la­gun­gen ergründen
  • Ver­trau­en schaffen

Teil der Ausbildung

Das Erler­nen des Stel­lens von ziel­ge­rich­te­ten Fra­gen, sowie die Unter­schei­dung zwi­schen rele­van­ten und nicht rele­van­ten Infor­ma­tio­nen, ist Teil aller medi­zi­ni­schen Aus­bil­dun­gen, was die Podo­lo­gie-Aus­bil­dung einschließt.

Im Ide­al­fall ent­steht bereits wäh­rend dem Gespräch eine oder meh­re­re Ver­dachts­dia­gno­sen, die wäh­rend der nach­fol­gen­den kör­per­li­chen Unter­su­chung über­prüft wer­den können.

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Was ist eine Ana­mne­se in der Medi­zin? – 4 Ver­schie­de­ne Arten

Eine Ana­mne­se folgt in der Medi­zin stets einem bestimm­ten Schwer­punkt, der es dem behan­deln­den Arzt ermög­licht, sys­te­ma­tisch und effek­tiv Hin­wei­se auf die Ursa­che der vor­lie­gen­den Erkran­kung zu sammeln.

Des­halb wird zwi­schen vie­len ver­schie­de­nen Arten von Ana­mne­sen unter­schie­den, die in ihrem Fra­gen­auf­bau variieren.

Diese 4 Arten der Ana­mne­se kom­men beson­ders häu­fig vor:

Bezeich­nung

Schwer­punkt

Fami­li­en­ana­mne­seGene­ti­sche Ver­an­la­gun­gen und Erkran­kun­gen inner­halb der Fami­lie erkennen
Vege­ta­ti­ve AnamneseKör­per­li­che Beschwer­den aufnehmen
Sozi­al­ana­mne­seMehr über die Lebens­si­tua­ti­on des Pati­en­ten erfahren
Pfle­ge­ana­mne­sePfle­ge­ana­mne­se Pfle­ge­be­darf erfas­sen und überprüfen

Wei­te­re spe­zi­fi­sche Arten sind z.B. Schmerz‑, Medi­ka­men­ten- oder Suchtanamnese.

Aus­schlag­ge­bend ist auch, wer befragt wird!

Wenn man z.B. mit dem Pati­en­ten selbst spricht, han­delt es sich um eine Eigen­ana­mne­se.

Fin­det eine Befra­gung enger Ange­hö­ri­ger oder Betreu­ungs­per­so­nen statt, ist die Rede von einer Fremd­ana­mne­se.

Bei Babys und Klein­kin­dern, sowie Demenz-Pati­en­ten sind zusätz­li­che Fremd­ana­mne­sen eine übli­che Pra­xis, da der Arzt in die­sen Fäl­len davon aus­ge­hen muss, dass die gemach­ten Anga­ben unzu­ver­läs­sig oder unvoll­stän­dig sein könnten.

Ver­schie­de­ne Schemata

In der Not­fall­me­di­zin gibt es bestimm­te fest­ge­leg­te Sche­ma­ta (ABCDE, SAMPLER, OPQRST) die den Ärz­ten ermög­li­chen Prio­ri­tä­ten zu set­zen, um die vita­len Lebens­funk­tio­nen eines Pati­en­ten zu sichern, wenn eine Eigen- oder Fremd­ana­mne­se aus­ge­schlos­sen sind.

Aber auch sonst gehen Gesund­heits­ver­sor­ger in der Regel nach bestimm­ten Mus­tern vor, um den Pati­en­ten mög­lichst schnell hel­fen zu können.

Bild #1: Arzt und Pati­ent im ver­trau­ens­vol­len Gespräch

Wel­che Art der Befra­gung ziel­füh­rend ist, muss der Arzt indi­vi­du­ell und unter Ein­be­zug ver­schie­de­ner Fak­to­ren entscheiden.

Die Struk­tur eines Ana­mne­se­ge­sprä­ches ist zwar vor­her fest­ge­legt, aber kei­nes­wegs starr und kann auch erwei­tert wer­den, inso­fern es zusätz­li­cher Infor­ma­tio­nen bedarf.

Fra­gen und Ant­wor­ten zur Ana­mne­se in der Medi­zin (FAQ)

Häu­fig sind Pati­en­ten ver­un­si­chert, was sie bei einer Ana­mne­se erwar­tet – vor allem, wenn es sich um den Besuch bei einem neuen Arzt handelt.

Ganz nor­mal

Bei der Aus­sicht wie­der­holt per­sön­li­che Fra­gen zu beant­wor­ten, star­kes Unbe­ha­gen zu emp­fin­den, ist ganz normal.

Den­noch muss man sich bewusst machen, dass eine ver­trau­ens­vol­le Befra­gung durch den Arzt, die Basis für eine erfolg­rei­che Behand­lung ist.

Im Fol­gen­den haben wir häu­fi­ge Fra­gen rund um die Ana­mne­se kurz beantwortet.

1. Was bedeu­tet das Wort Anamnese?

Das Wort „Ana­mne­se“ stammt aus dem Alt­grie­chi­schen und setzt sich aus ἀνά (aná) und μνήμη (mnémē) zusammen.

Es lässt sich als „Erin­ne­rung“ ins Deut­sche übertragen.

2. Wie spricht man Ana­mne­se aus?

Gemäß dem Inter­na­tio­na­len Pho­ne­ti­schen Alpha­bet (IPA) spricht man Ana­mne­se [ana­mˈ­neː­zə] aus.

3. Was heißt Anamnese?

Ana­mne­se heißt, dass Ihr Arzt oder Gesund­heits­ver­sor­ger Ihnen eine Reihe von Fra­gen zu Ihren aktu­el­len Beschwer­den, even­tu­el­len Vor­er­kran­kun­gen und Ihrem gene­rel­len Gesund­heits­zu­stand stel­len wird.

4. Wie schreibt man eine Anamnese?

Wie man eine Ana­mne­se schreibt, lernt medi­zi­ni­sches Fach­per­so­nal im Stu­di­um oder in der Aus­bil­dung.

Leit­fä­den, sowie Anlei­tun­gen zum sys­te­ma­ti­schen Vor­ge­hen bei Befra­gun­gen von Pati­en­ten sind meis­tens Teil fach­spe­zi­fi­scher Lite­ra­tur und im gut sor­tier­ten Buch­han­del oder Biblio­the­ken erhältlich.

5. Was gehört in eine Anamnese?

Was in eine Ana­mne­se gehört, hängt davon ab um wel­che Art der Befra­gung es sich handelt.

Aus­schlag­ge­bend sind wei­ter­hin der Rah­men und das medi­zi­ni­sche Fach­ge­biet, in dem die Ana­mne­se stattfindet.

6. Was ist eine all­ge­mei­ne Anamnese?

Eine all­ge­mei­ne Ana­mne­se geht häu­fig einer spe­zi­el­len Ana­mne­se voran und ent­hält Fra­gen, die sich nicht auf die unmit­tel­ba­ren Beschwer­den beziehen.

Der Arzt fragt in die­sem Rah­men u.a. nach: All­er­gien, Vor­er­kran­kun­gen, Ess­ge­wohn­hei­ten, Gebur­ten, Alko­hol- und Ziga­ret­ten­kon­sum, Medikamenteneinnahme.

7. Was gehört zu einer Anamnese?

Neben der Befra­gung des Pati­en­ten gehört auch die Auf­zeich­nung der Pati­en­ten­an­ga­ben zur Ana­mne­se, um den Ver­lauf der Behand­lung sorg­fäl­tig zu dokumentieren.

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Unsere Redaktion besteht aus einem interdisziplinären Team. Wir schreiben zu den unterschiedlichsten Themen in den Bereichen der Podologie und der medizinischen Fußpflege. Jeder Artikel wird von einer staatl. gepr. Podologin überprüft, ergänzt und ggf. korrigiert.

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